Europa befindet sich mitten in der zweiten Corona-Welle. Viele Länder diskutieren jetzt, wie es soweit kommen konnte. Nun haben unterschiedliche Länder in den letzten Monaten unterschiedliche Maßnahmen getroffen.
Luxemburg hat sich vor allem dadurch hervorgetan, dass das Land quasi alle Bürger getestet hat. Dennoch steckt Luxemburg ebenso in einer zweiten Welle. Ein durchgängiges Zurückverfolgen von Infektionsketten ist auch in Luxemburg nicht mehr möglich.
Trotzdem bezeichnet Luxemburg die Teststrategie als Erfolg. Denn das Land verzeichnet bezogen auf die Bevölkerungszahl deutlich weniger Corona-Fälle als beispielsweise Belgien oder Frankreich.
Mit den Massentests könne Luxemburg vor allem viele asymptomatischen Infizierten entdecken und sie "rechtzeitig aus dem Verkehr ziehen, bevor sie andere anstecken", erklärt Jean-Claude Franck, der Chefredakteur des öffentlich-rechtlichen Radios 100,7 in Luxemburg im BRF-Interview.
In der zweiten Welle hat Luxemburg inzwischen auch eine Ausgangssperre verhängt. Sie gilt zwischen 23 Uhr und 6 Uhr. Außerdem dürfen die Luxemburger nur noch vier Personen zu sich nach Hause einladen.
Dass das Coronavirus aus den Risikogebieten Belgien und Frankreich durch die vielen Grenzpendler eingeschleppt werden könnte, sorgt Luxemburg weniger. "Das wird so nie thematisiert", sagt Jean-Claude Franck. "Luxemburg lebt von der Großregion. Zwei Drittel der Beschäftigen in Krankenhäusern sind Grenzgänger." Die Politik hoffe daher, dass es nicht wieder zu Beschränkungen im Grenzverkehr kommen werde.
Olivier Krickel