Innerhalb von sechs Tagen wurde die Covid-Station erdacht und erbaut, es musste schnell reagiert werden, die Auslastung stieg von Tag zu Tag. Gemeinsam mit privaten Partnern aus der Region versucht das CHR so, den wachsenden und dringenden Bedarf an Krankenhausbetten zu decken. Entstanden sind 34 neue Betten auf insgesamt 500 Quadratmetern.
Dabei musste ein Kompromiss zwischen Komfort, Privatsphäre und einer effizienten Organisation gefunden werden. "Wir haben einerseits den Komfort, aber auch die technischen Elemente, wir benötigen hier viel Sauerstoff", erklärt Stéphane Lefebvre, der Generaldirektor des CHR.
"Es ist schon eine große Herausforderung, den gesamten Sauerstoff hierher zu bringen, aber die Patienten haben eben einen Sauerstoffbedarf. Die Idee ist, eine ebene Struktur zu haben, das ist einfacher zu handhaben als einzelne Betten im Zimmer".
Seit einer Woche nimmt die neu errichtete Station Patienten auf. Eine beispiellose Maßnahme als Reaktion auf eine außergewöhnliche Situation. Doch die neu errichtete Einheit erlaubt ebenfalls eine bessere Organisation des Personals, um so die Überwachung der Covid-Patienten zu garantieren. "Wir werden mit einem echten Personalmangel konfrontiert. Auf diese Weise können wir bei gleicher Qualität der stationären Überwachung etwas Personal einsparen."
Auch der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke machte sich im Rahmen eines Besuches ein Bild der neu errichteten Station. "Ich habe gesehen, dass es uns ermöglicht, eine qualitativ hochwertige Versorgung von Covid-Patienten effizienter zu organisieren. Und damit das verfügbare Personal optimieren, die zur Verfügung stehende Ausrüstung optimieren, um dennoch eine qualitativ hochwertige Umgebung für die Patienten zu schaffen. Dies ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig. Und ich denke, dies ist ein gutes Beispiel für ein Bemühen in dieser Richtung."
Das CHR hofft nun, dass die bereits bestehenden und neu geschaffenen Kapazitäten ausreichen werden. Frank Vandenbroucke nutzte die Gelegenheit, um erneut auf die Einhaltung der Maßnahmen hinzuweisen. "Die Krankenhäuser und das gesamte Pflegepersonal hier sind Opfer unserer Nachlässigkeit. Es ist also ganz einfach. Wir müssen uns an die Regeln halten, und ich sage während der folgenden zwei Wochen, also der verlängerten Urlaubstage."
"Lasst uns diese zwei Wochen zwischen dem 1. und 12. November nutzen, um den Kontakt wirklich so weit wie möglich einzuschränken, die Möglichkeiten der Viruszirkulation so weit wie möglich einzuschränken, die Beschleunigung des Virus zu unterbrechen, und dann werden die Krankenhäuser vielleicht in der Lage sein, durchzuhalten".
Das CHR versucht, durchzuhalten. Auch mit der neu errichteten Covid-Station. Wird aber nicht kollektiv Verantwortung übernommen, wird auch diese Initiative schnell an ihre Grenzen stoßen.
vedia/ale