2020: Das Jahr der Internet-Anrufe. Auch die Experten aus Bonn waren per Videokonferenz ins St. Vither Triangel zugeschaltet, um ihre Studie vorzustellen. Denn die Regierung wollte von ihnen wissen, ob der Ausbau eines Glasfasernetzes in Ostbelgien machbar ist - und wieviel er kostet.
Die schlechte Nachricht zuerst: Für einen Anbieter wie Proximus würde es sich wirtschaftlich nicht lohnen, in der DG ein Glasfasernetz auszubauen.
Die gute Nachricht: Die Regierung der DG kann den Ausbau selbst in die Hand nehmen. Und auch der politische Wille ist da, erklärt die zuständige Ministerin Isabelle Weykmans. Aus dem geplanten Investierungsprogramm der Regierung sollen 40 Millionen Euro in den Bau eines Glasfasernetzees fließen. Das ermögliche dann auch, "das zu einem dezenten Preis jedem Haushalt und jedem Unternehmen" ein Anschluss angeboten werden kann. Denn das sei ja das Ziel, so Weykmans weiter, "das wir jedes Haus erreichen (...) und das erreichen wir durch diese öffentliche Subventionierung."
Insgesamt würde das Projekt „Glasfaser für Ostbelgien“ aber 90 Millionen Euro kosten. Für die Umsetzung sucht die Deutschsprachige Gemeinschaft also noch nach Investoren.
Was das angeht, ist Ministerin Isabelle Weykmans guter Dinge. "Dazu können beispielsweise auch europäische Gelder genutzt werden. Wir wissen, dass die europäische Investitionsbank auch dafür Kapital bereithält und man würde dann natürlich private Partner finden, die mit Kapital einsteigen würden."
Das könnten Unternehmen aus diesem Technologiebereich oder auch aus Fonds sein, die eine Kapitalanlage suchen. "Wir wissen aus guten Beispielen in Europa, dass das wirklich eine Unternehmung ist, die auf dem Markt Investoren findet, so dass wir da wenig Probleme sehen, effektiv Partner zu finden", ist Weykmans optimistisch.
Gefunden werden muss natürlich auch noch das Unternehmen, das den Glaserfaserausbau konkret umsetzt. Laut Experten würde der Infrastruktur-Ausbau in Ostbelgien drei Jahre dauern. Konkret losgehen soll die Umsetzung schon nächstes Jahr, so Isabelle Weykmans.
Damit möglichst bald aus 60 Prozent weißen Zonen 100 Prozent Anschluss werden. "Wir wollen damit auch zeigen, dass der ländliche Raum in Ostbelgien nicht abgehangen wird, sondern mit in das digitale Zeitalter gehen kann", bekräftigt die Ministerin.
rasch/sh
Proximus zieht sich raus , weils keinen wirtschaftlichen Aspekt gibt. Im Endeffekt also bezahlt der kl Mann und die Investoren die ganze Sache und Proximus profitiert...bestehen Zahlen was Prox jählich einnimmt?
Um auch irgendwo zu sagen, ich kenne kein angrenzendes Land wo man soo viel bezahlen muss um surfen zu dürfen.
Glaube zu wissen das es in Europa nur 3 Gesellschaften in den Ausbau investieren, ja und Proximus ist nicht dabei, wen wunderts...
Stimmt. Der kleine Mann wird zur Kasse gebeten und Proximus profitiert und wird auch weiterhin sein vollständiges Angebot nicht in deutscher Sprache zur Verfügung stellen. Warum auch: die DG investiert und der kleine Mann bezahlt schön brav weiter.
Warum ist das telefonieren und surfen in Belgien so teuer, schaut man in den Nachbarländern bezahlt man hier das doppelte
Gespräch im Ort zwischen 8.00- 17.00 Uhr je nach Tarif einmalig über 0,80€
Das ist doch ein Steinzeittarif oder Abzocke?
Weil der Markt nicht liberalisiert ist.
Der Staatskonzern Proximus (ehemals Belgacom) besitzt das Netz und diktiert die Preise.
Bei der Bahn ist es ähnlich: Belgien gehört zu den wenigen Ländern, in denen es noch immer keine Privatbahnen gibt.
Gut für die Mitarbeiter, schlecht für die Kunden.
Gut für Mitarbeiter, schlecht für Kunden... Jedenfalls werden Mitarbeiter so bezahlt, dass sie davon leben können. Das gibt’s auch nicht überall.
Ich hoffe das Netz das die DG finanziert, wird nicht an Proximus übertragen. Ein Internetanbieter kann es ja mieten. Oder es wird gratis zur Verfügung gestellt und die Netzgebuhr für Kunden etfaellt.
@Elian Schulte: Wann sind Sie das letzte mal Bahn im Deutschland gefahren? Ich wünsche mir für den Nahverkehr sehr gerne die"piefige" alte Bundesbahn zurück. Die Preise sind mittlerweile so hoch, dass es sich eher lohnt mit dem Auto bis Köln zu fahren und auf der Domplatte zu parken. Unter 15€ pro Nase die einfache Strecke ist's nicht mehr möglich von AC nach Köln zu fahren.
Gruß aus Aachen
Im letzten Jahr wurden von SOFICO und TELENET mehrere Glasfaser von Beho/Aldringen bis St. Vith (N827) verlegt, mit der Begründung : "zur Verbesserung der Breitbandversorgung in der wallonischen Region" ! Als 2013-2014 die N827 erneuert wurde, hat Proximus neue Kupfer-Kabel mit einlegen lassen... Laut BRF bewarb Proximus 2016 die St. Vither Industriezone II : https://brf.be/regional/1418285/#comment-99199. Es liegt schon ein Menge Infrastruktur in unseren Böden, wie werden diese Genutzt? Wurde das von Frau Weykmans geklärt? Unsere Regierung hat doch einen solch guten Draht zu Luxemburg... wie wäre es mit der Möglichkeit einer Anbindung an deren Back-bone? Das ganze Ur-Tal von Ouren bis Manderfeld würde sich bestimmt freuen !