Ein Bündnis aus ostbelgischen Nichtregierungsorganisationen hat am Montag ein Positionsblatt und einen Eimer mit nicht-genmanipuliertem Sojaschrot an den Parlamentspräsidenten Karl-Heinz Lambertz überreicht.
Die ostbelgischen NGOs fordern eine klare Stellung der DG gegen das sogenannte EU-Mercosur-Abkommen, dass den Handel zwischen der EU und den Mercosur-Ländern Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay vereinfachen soll.
Die Gründe für die Ablehnung des Abkommens fast Erwin Schöpgens, ein Mitglied der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft, wie folgt zusammen: "Wenn man in viele Restaurants oder den Lebensmitteleinzelhandel geht, sieht man jetzt schon, dass dort viel Fleisch aus Südamerika liegt. Wir wissen, dass es meist zu Dumpingpreisen, zu billigen Preisen hierhin kommt. Es wird enormen Druck auf die Fleischpreise geben. Genmanipuliertes Soja wird in Massen eingeführt werden und ich denke, das darf nicht im Interesse von uns Bauern sein. Viele Höfe werden dann unter Druck geraten und deshalb ist auch dieser Zusammenschluss zwischen der Bevölkerung und uns Milchbauern so wichtig."
Gerade in der Lebensmittelindustrie sehen die Bauern das Abkommen problematisch, eine Benachteiligung der heimischen Produkte und Landwirte sei nicht zu vermeiden bei diesem Handelsabkommen der EU mit den Mercosur-Ländern. Das Abkommen betrifft die südamerikanischen Länder Brasilien, Paraguay, Uruguay und Argentinien.
Mit einer ersten Reaktion des Parlamentspräsidenten, der den Eimer Sojaschrot am Montag entgegennahm und etwas in Eile war, waren die NGOs jedoch nicht zufrieden: "Ich war ein bisschen verwundert, dass es noch bis Januar dauern wird, bevor hier im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft eine Entscheidung getroffen wird."
Für Erwin Schöpges und die NGOs aus Ostbelgien geht der Kampf gegen das Abkommen weiter und das nicht nur in der DG, sondern in ganz Europa: "Solche wichtigen Themen, die die Bürger und die Bauern interessieren, scheinen in der Warteschlange zu stehen. Wir werden den Druck auf jeden Fall aufrecht erhalten."
re/sr/rasch