Christine Mauel: Direkte Anwendung des Prosumertarifs ab 2024

Zahlreiche Haushalte haben in den vergangenen Jahren in Photovoltaikanlagen investiert. Sie produzieren damit ihren eigenen Strom und erhielten bisher eine attraktive Kapitalrendite. Den Strom, den diese Haushalte nicht verbrauchen, stellen sie in das öffentliche Stromnetz. Die Einführung des Prosumer-Tarifs bedeutet, dass die Besitzer von Photovoltaikanlagen eine Gebühr dafür zahlen müssen, dass sie Strom ins Netz einspeisen.

"Bis zum Jahre 2022 wird sich erstmal nichts verändern", erklärt die liberale Regionalabgeordnete Christine Mauel (MR). "Der Prosumer-Tarif tritt zwar am 1. Oktober für die Haushalte in Kraft, wird aber in den Jahren 2020 und 2021 wieder erstattet. Erst 2022 und 2023 wird der Tarif dann angewandt, bzw. nur 54 Prozent des Tarifes. Wirklich in Kraft tritt der Prosumertarif erst im Jahr 2024."

Die Haushalte erhalten Kompensationen für die Zahlung der Netzgebühr. "Es werden drei Ausgleichszahlungen angeboten. Das ist erstmal die zeitlich degressive Erstattung des Tarifes. Eine weitere Maßnahme besteht in der Rückerstattung der Kosten für die 37.500 Zählerinstallationen, die den Verbrauch der Prosumer automatisch kommunizieren. Diese Kosten werden aber auch für 75.000 weitere Zähler in Nicht-Prosumerhaushalten erstattet."

"Zusätzlich soll die Technologie der Hausatomation unterstützt werden, das heißt Geräte, die den Eigenverbrauch steigern und diesen in die Zeiträume verlagern, in denen so oder so reichlich Strom ins Netz gespeist wird. Da geht es um Prämien um bis zu 400 Euro pro Haushalt."

Christine Mauel ist der Ansicht, dass es sich weiterhin lohnt, in die eigene Stromproduktion zu investieren. Allerdings sei eine Photovoltaikanlage nicht mehr so als Kapitalanlage anzusehen wie in vergangenen Zeiten.

Chantal Scheuren