Das Opferfest: Neben dem Zuckerfest am Ende des Fastenmonates Ramadan ist es das wohl größte Fest der Muslime. Doch wegen Corona verlief dieser Feiertag am Wochenende anders als sonst.
Das traditionelle Gebet am ersten Tag vergangenen Freitag musste vom islamischen Zentrum in Eupen abgesagt werden. Und auch zu Hause war dieses Jahr alles anders, berichtet Fayhaa Al Zuhairi. "Ohne Corona lade ich immer Freundinnen ein. Wir grillen dann und backen etwas Süßes. Wir feiern immer zu Hause oder draußen mit den Kindern. Mit Corona ist das jetzt alles anders."
Doch Fayhaa hat sich die Feierlaune nicht ganz verderben lassen und hat mit ihren Kindern dennoch ein bisschen gefeiert. "Ich habe ein kleines Grillen zu Hause gemacht: Ich allein mit meinen Kindern im Garten. Ich habe auch gebacken für meine Kinder. Und dann mit meiner Familie in meinem Heimatland telefoniert. Das ist alles."
Spende für die Armen
Hintergrund des Opferfestes ist die Geschichte Abrahams, dem Gott befiehlt, seinen Sohn Ismael zu opfern. Denn der Stammesvater Israels taucht nicht nur im Alten Testament der Christen auf, sondern ist auch ein wichtiger Prophet der Muslime. Da Gott Ismael verschont und Abraham stattdessen ein Tieropfer gibt, feiert der Islam diese Geschichte mit dem gleichen Brauch, nämlich mit der Schlachtung eines Tieres.
Dabei wird das Tier nicht nur Gott geopfert, sondern dient auch als Spende für die Armen, erklärt Fayhaa Al Zuhairi. "An dem Fest gehen die Muslime nach Mekka. Die Zuhausegebliebenen warten, bis die Pilger zurück aus Mekka sind. Dann schlachten wir ein Schaf und teilen das mit anderen Leuten, vor allem mit armen Menschen und laden sie zu uns nach Hause ein. Das ist ein großes Fest für Muslime."
Geschenke wie an Weihnachten
Für die Kinder bedeutet dieses Fest, vor allem eins: Geschenke. Denn ähnlich wie beim christlichen Heiligabend oder Weihnachtsmorgen, werden Kinder am ersten Tag des Opferfestes beschenkt. Und darauf konnten sich auch Fayhaas Kinder dieses Jahr trotzdem freuen.
"Am ersten Tag gab es eine Überraschung und wir haben viel gespielt. Das ist dasselbe wie Weihnachten. Wir haben auch Geschenke bekommen. Eigentlich fahren wir während des Opferfests auch in Urlaub, aber jetzt nicht mehr", erzählt Fayhaas Sohn Abdul.
Abdul vermisst dieses Jahr jedoch trotzdem am meisten seine Freunde. Die sind normalerweise nämlich auch immer mit dabei. Vielleicht kann er ja nächstes Jahr wieder mit ihnen gemeinsam feiern.
Sarah Dederichs
Da kann man nur hoffen, dass beim Opferfest in diesem Jahr keine illegalen Hausschlachtungen mehr erfolgt sind, bei denen Schafe ohne vorherige Betäubung
getötet werden.
Leider wird Ihre Hoffnung getrübt Herr Kremer - wie die Sudpresse-Mediengruppe in "La Capitale" berichtet, wurden alleine in Brüssel 460 Schafskadaver nach dem "Fest" in den Straßen gefunden...
Das trifft in der Tat zu, Herr Hezel. Und das wird sich solange nicht ändern bis die Regierung bzw. das Parlament von Brüssel-Hauptstadt die Courage hat, das gleiche Verbot zu verabschieden wie in Flandern und in der Wallonie.
Lieber Abdul, das Opferfest ist nicht das gleiche, wie Weihnachten.
Nein, Herr Wahl, natürlich sind das Opferfest und Weihnachten nicht gleich. Aber bei beiden Festen erhalten die Kinder Geschenke. Das ist für Abdul genau so wichtig wie für christliche Kinder zu Weihnachten. Mehr hat Abdul nicht gesagt.
Oh ja, Herr Wahl, die Feste der 3 monotheistischen Religionen, alle aufeinander aufbauend, ähneln sich sehr. Weihnachten ist für Christen auch ein Fest für Kinder und steht am Ende der Adventszeit, die früher mal eine Fastenzeit war. Genau wie bei Christen (die es kaum noch tun) werden die Armen beschenkt. Und alle 3 haben auch eine besondere Beziehung zum Lamm (Gottes). Es ist sehr komisch, dass man den Moslimen die Schlachtung jedesmal vorwirft, aber sich nie traut, das Gleiche bei den orthodoxen Juden zu tun (Osterfest), die auch Lämmer selbst schlachten, oder die Beschneidung, bei Moslems verurteilen wir es, aber auch Juden tun dies massal, sogar in der ersten Lebenswoche des Säuglings. Im Anbetracht wie wir mit vielen Tieren umgehen (in Schlachthöfen ist auch nicht die Tierliebe das erste Gebot), Hähnchen shreddern, Fische ersticken lassen etc. Man kann dies in bessere Wege leiten, aber dann bitte bei allen Bevölkerungsgruppen
Werte Frau Van Straelen.
Das Schächten ohne Betäubung ist in der Wallonischen Region verboten. Davon betroffen ist sowohl Juden als auch Muslime.
Nun, Herr Wahl, natürlich ist Weihnachten nicht dasselbe wie das Opferfest, aber es wird immer damit verwechselt. Sogar die beiden christlichen Kirchen meinen eine Gemeinsamkeit mit den Muslimen gefunden zu haben.Aber da ist nichts, wenn überhaupt der Glaube an einen Gott, aber da hört es schon auf.
Außerdem war Frau Dederichs diejenige, die dies mit dem christlichen Fest verglichen hat. Als Journalistin müßte sie eigentlich wissen, dass ein Vergleich
nicht möglich ist, aber wenn das die Kirchen schon nicht auseinanderhalten können...
Oh, Frau van Straelen, wenn das die orthodoxen Juden lesen würden, dass Sie ihnen das Osterfest zum Feiern geben...
Die Juden glauben nicht an die Auferstehung von Jesus, Sie meinen wohl das Passahfest.
Oh,weia, das geht total durcheinander.
Das ist alles wichtig,auseinanderzuhalten!
Bibelleser wissen eben mehr!
Die Bibel, Herr Meis, gibt es in soviel Variationen und mit falschen Übersetzungen, und keiner darf die Variation des anderen Glaubens lesen (!) und wurde NUR von Menschen geschrieben. Da werden uns Geschichtchen erzählt von Adam und Eva (als Gehilfin (im Paradis !) aus einer Rippe geschnitten (Unterordnung vorprogrammiert), die 2 Kinder hatten, wo der eine den anderen umbrachte und zu dritt haben sie dann die Menschheit gegründet, erklären Sie mir das mal. Mir ging es auch nicht so sehr um dogmatische Inhalte , viel mehr um vergleichbare Traditionen. Mit Ostern haben Sie natürlich recht, aber es findet in der gleichen Periode (und das nicht zufällig) statt, sowie Weihnachten und Hanukkah, eigentlich jeweils Feste, die auch bereits "Heiden" feierten zum Frühlingsbeginn und der Wintersonnenwende.