Corona fällt den Schulen finanziell ins Gewicht. Aber die Schulen zieren sich alle, wenn es darum geht, genaue Zahlen zu nennen. Mehrausgaben hat es natürlich bei der Anschaffung von Desinfektionsmitteln gegeben.
Aber es gab vor allem Verluste bei den Einnahmen. Schulen kennen da eine ganze Reihe von Aktivitäten: Das Schulfest, ein Spagetti-Essen oder der Tombolalos-Verkauf zum Beispiel. Fancy-Fair-Veranstaltungen gibt es in fast jeder Schule. Es gibt aber auch Schulen, die ihre Sporthalle abends oder am Wochenende an Vereine vermieten. Das gleiche gilt für den Theatersaal. Es finden auch manchmal Hochzeiten in einer Schulaula statt. Wegen der Corona-Pandemie sind natürlich eine Reihe von Mieteinnahmen weggefallen.
Eine ähnliche Umfrage hat eine frankophone Zeitung gemacht. Eine Schule hatte angegeben, dass ihr dieses Schuljahr 76.000 Euro durch die Lappen gegangen sind.
Kleine Dorfschulen nehmen etwas weniger ein. Aber wenn der Elternrat - der oft die Schulkasse verwaltet - in den vergangenen Jahren fleißig war, dann kann man das noch gut abfedern, weil es auch eine entsprechende Reserve gibt.
Hinzu kommt, dass man in diesem Schuljahr auch weniger Ausgaben hatte. Einen Bus mieten, damit man ein Museum besuchen kann, kostet eine Menge. Wenn man nicht fährt, braucht man auch keine Eintrittskarten. Das spricht für sich. Ein Schulfest bringt auch Ausgaben mit sich: Material, das gemietet werden muss, oder eine Versicherung, die abgeschlossen werden muss. Das konnte man sich wegen Corona sparen.
Bischöfliche Schule St. Vith stark getroffen
Eine Schule in Ostbelgien, die es besonders hart trifft, ist die Bischöfliche Schule St. Vith. Zu der Schule gehört auch ein Internat, dessen Räumlichkeiten in den Schulferien vermietet werden. Doch wegen Corona sind in den Osterferien fast alle Reservierungen weggebrochen. Auch für die Sommermonate gibt es laut Walter Heyen bislang keine einzige Buchung. Er ist Präsident der VoG Bischöfliche Schule Ökonomat, die sich um diese Ferienvermietung kümmert. In den vergangenen Jahren waren die Gäste fast immer die gleichen. Da finden normalerweise Sprachimmersions-Kurse mit rund 100 Teilnehmern statt. Gäste aus der Wallonie oder Flandern, die dieses Jahr nicht kommen. Walter Heyen geht von einem Einnahmeverlust im fünfstelligen Bereich aus.
Laut Walter Heyen wird der Preis für die Internatsschüler nicht erhöht. Aber die Schule und das Internat werden wohl einige Anschaffungen verschieben müssen. Es kann sein, dass eine Klasse, die renoviert werden sollte, erst im darauf folgenden Jahr renoviert wird.
Manuel Zimmermann