Kindergartenkinder und Primarschüler nutzen jetzt verschiedene Eingänge zum César-Frank-Athenäum in Kelmis. Dadurch soll der Andrang nicht zu groß werden. Nicht unwichtig für eine Schule mit mehr als 350 Kindern. Für alle gilt aber. Die Eltern müssen draußen bleiben. Die Kindergartenkinder wissen schon seit einer Woche, wie das läuft.
Seit Montag sind auch die Primarschüler wieder aktiv. Endlich hat das Warten auch für sie ein Ende. Irgendwie fühlt sich dieser 8. Juni wie ein 1. September an, erklärt Michael Vahlefeld, Schulleiter der Grundschule des César-Franck-Athenäums: "Wir sind definitiv froh, dass es wieder losgeht und wir unserem Beruf nachgehen können. Das war jetzt eine sehr sehr lange Zeit ohne Unterricht. Diese Zeit war bestimmt anspruchsvoll für alle. Wir sind gut aufgestellt und freuen uns, dass es losgeht."
Doch es ist ein Neustart mit kleinen Hindernissen. Jede Klasse ist jetzt eine sogenannte Blase, die keinen Kontakt zu anderen Schülern haben soll. Vor dem Unterricht werden Hände desinfiziert. Auch das braucht seine Zeit, bei rund 300 Primarschülern. Genug Zeit, um den Lehrstoff des ganzen Jahres nachzuholen, bleibt da nicht, sagt Schulleiter Vahlefeld: "Nein, das ist definitiv kein normales Schuljahr. Wer hätte Ende Januar gedacht, dass wir mal zwölf Wochen die Schulen abschließen, kein Unterricht stattfindet und wir uns mit neuen Methoden schnell auseinandersetzen müssen. Dass die Kinder nicht beschult worden sind, werden wir schon aufzufangen wissen."
Das heißt nicht, dass jedes Kind am Ende des Schuljahres einfach in die nächsthöhere Klasse versetzt wird. Manche Dinge ändern sich nicht so einfach: "Ein normales Zeugnis wird es nicht geben. Wir werden einen "formativen Lehrbericht" schreiben, in dem die Kompetenzen klar vermerkt werden, die erreicht worden sind. Dazu zählt auch eine Vision für das neue Schuljahr, um dem aufnehmenden Lehrer die Arbeit ein wenig zu erleichtern, damit wir schnellstmöglich in den normalen Unterrichts-Flow kommen. Alle Schüler werden mit Sicherheit nicht versetzt. Aber da wird es keine großen Überraschungen geben."
Es wird also auch schon nach Vorne geschaut. Aber momentan geht es darum, den Schulunterricht so normal wie möglich zu gestalten. Unterm Strich sind alle froh, wieder da zu sein. Davon ist Schulleiter Vahlefeld überzeugt: "Zu Beginn war eine große Unsicherheit zu spüren. Wer hat schon Erfahrung mit so einem Virus? Aber jetzt sind alle froh wieder zur Schule zu kommen."
Manuel Zimmermann