Seine Heimat ist Eibertingen in der Gemeinde Amel: Dort wurde Emil Piront 1967 geboren. Nach seinem Theologie-Studium in Neu-Löwen und Mainz wurde er 1993 zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Kaplan in Verviers, Eupen oder auch St. Vith und als Professor an der Katholischen Universität Neu-Löwen und am Priesterseminar in Namur.
Zurzeit leitet er die Pfarre St. Gilles in Lüttich, doch die wird Piront in Kürze aufgeben, für sein neues Amt als Bischofsvikar für Ostbelgien. "Ich war jetzt quasi 15 bis 20 Jahre sehr viel abwesend aus Ostbelgien. Ich denke auch, Ostbelgien hat sich gewandelt in den letzten Jahrzehnten und ich freue mich, in meine Heimat zurückzukommen. Ich freue mich auch, mitzuwirken, Brücken zu bauen zwischen den Menschen und Gemeinden und bin offen für das, was kommt."
Brücken bauen und vor allem aber die kirchliche Arbeit in Ostbelgien koordinieren - das wird ab September seine Aufgabe als Bischofsvikar sein. "Die Arbeit als Bischofsvikar ist eigentlich eine Art Koordinationsarbeit, wie ich sie auch jetzt bereits mache, aber in einem spezifischen Bereich. Es ist eine Begleitungsarbeit auf territorialer Ebene, also für Ostbelgien."
Als Bischofsvikar tritt Piront die Nachfolge von Fina Keifens an, die das Amt sechs Jahre lang inne hatte. "Zunächst werde ich in den nächsten Monaten mit ihr Rückschau halten auf die Arbeit des Seelsorgerates als Begleitteam für Ostbelgien. Wo stehen wir? Was ist wichtig? Wer ist bereit mitzumachen? Wo müssen neue Akzente gesetzt werden?"
"Das ist etwas, was gemeinsam geschieht, auch wenn ich meine Persönlichkeit und meine Erfahrung mit einbringe. Es geht vor allem darum, dass das, was bereits vor Ort geschehen ist, zu sammeln, zusammenzutragen, Rückschau zu halten und dementsprechend neue Entscheidungen zu treffen."
Piront ist übrigens nicht der einzige Neuzugang im Bischofsrat. Für die zweite Hälfte seiner Amtszeit hat Bischof Jean-Pierre Delville sein Team, das das katholische Leben in der Provinz Lüttich koordiniert, neu zusammengesetzt und neu strukturiert. "Im Großen und Ganzen würde ich sagen, dass der Hauptschwerpunkt eine bessere Koordination der verschiedenen Dienste, Akteure und Vikariate ist", erklärt Piront.
Vor allem die Begleitung der Laien, die sich im Bistum engagieren, soll künftig verbessert werden. Und mit Blick auf die Corona-Krise wird auch dem "Vikariat für Gesundheit", bzw. der Seelsorge besondere Bedeutung zugemessen. "Es ist sehr viel geschehen in den letzten Wochen und Monaten. Viel Tiefgehendes ist erlebt und gelebt worden. Das gilt es jetzt einfach zu begleiten und ganz konkret Hoffnungsträger zu sein. Das ist menschlich, und natürlich auch christlich gesehen, eine wichtige Arbeit."
Am 1. Juli wird der neue Bischofsrat ernannt. Ab dem 1. September werden die Mitglieder dann ihre Arbeit aufnehmen, darunter auch Emil Piront. Für ihn heißt es jetzt in den nächsten Wochen erstmal Koffer packen. Denn als neuer Bischofsvikar für Ostbelgien wird er nach Astenet ziehen und dort im Haus Katharina von Siena wohnen.
Melanie Ganser