Die ostbelgischen Bauunternehmen wollen ihren Betrieb in den nächsten Tagen wieder hochfahren. Die Corona-Krise hat in den letzten Wochen - wie viele Sektoren - auch ihre Arbeit eingeschränkt. "Im Vergleich zum Normalfall werden noch 70 Prozent der Arbeiten durchgeführt", weiß Dirk Vandriessche vom Regionalverband der Konföderation Baufach.
"Für die Umsätze der Betriebe hatte das Folgen: Da sehen wir, dass ein Viertel der Unternehmen jetzt schon Umsatzverluste hat von mehr als 50 Prozent. Das ist dramatisch."
Die Zahlen gehen aus einer Umfrage hervor, die der regionale Unternehmerverband durchgeführt hat. Daran haben etwa 50 Betriebe aus Ostbelgien teilgenommen und angegeben, welche Folgen die Corona-Krise für sie bislang hatte.
"Wir haben festgestellt, dass ein Viertel der Unternehmen im März und April Umsatzverluste von mehr als 50 Prozent einfahren, was sehr heftig ist", so Vandriessche. "38 Prozent der Unternehmen erwarten existenzielle Probleme - und bangen um die Zukunft ihres Unternehmens."
Um die Zukunft der Unternehmen zu sichern, müssten die Unterstützungsmaßnahmen verlängert und die Wirtschaft schnell wieder hochgefahren werden, sagt Paul-Philippe Hick, Direktor des regionalen Verbands.
Für die hiesigen Unternehmen gehört dazu auch die Wiederöffnung der Grenzen, wie Dirk Vandriessche erklärt. "Weil unsere Unternehmen in Nachbarländern arbeiten und zum Teil Material aus Nachbarländern einholen, ist die Schließung der Grenzen ein schwerwiegendes Problem. Das geht mit Verzögerungen auf den Baustellen einher."
Verzögerungen, die den normalen Betrieb stören. Die Unternehmer hoffen, dass ihnen nun weniger Steine in den Weg gelegt werden. Dabei gehe es nicht nur um die Zukunft der Baubetriebe: "Der Bausektor ist ein strategischer Sektor", gibt Vandriessche zu bedenken. "Die Unternehmen beschäftigen viele Leute und sorgen für Steuereinnahmen, so dass der Gesundheitssektor aufrecht erhalten werden kann, der gerade jetzt ja so wichtig ist."
Raffaela Schaus