Der Tourismussektor ist schwer getroffen von der Corona-Krise. Davon kann auch die Tourismusagentur Ostbelgien ein Lied singen. Die Arbeit habe ganz andere Züge angenommen, erklärt Sandra Detaeye von der TAO. "Das äußert sich auch in den Arbeitszeiten. Wir haben einen Solidaritätsurlaub angetreten und haben festgestellt, dass es in gewissen Projekten Verlangsamungen gibt." Das wird aber teilweise kompensiert, so zum Beispiel bei einigen europäischen Projekten, die später verlängert werden. Das erlaube einen gewissen Abstand, um die Strategie anpassen zu können, so Detaeye.
Die Arbeit habe sich dahingehend verändert, dass "wir uns jetzt weniger auf Werbung und Destinationsmarketing konzentrieren, sondern jetzt vielmehr Gehör haben für unsere Partnerbetriebe, die uns ihre Probleme schildern und denen wir auch die Informationen weiterleiten, die wir vom Sicherheitsrat bekommen."
Hotels und Freizeitanbieter hoffen auf baldigen Neuanfang
Hotels und Restaurants sind besonders hart getroffen von der Krise. "Alle tragen es mit sehr viel Fassung", so Sandra Detaeye. Dabei gebe es ganz unterschiedliche Situationen. "Die einen sind in prekäre Situationen gerückt, dadurch dass wir ja absolut keine Einnahmen mehr haben."
Andere konnten zumindest noch von einem gewissen finanziellen Puffer profitieren", auch wenn dieser irgendwann aufgebraucht sein werde. Für den Sektor sei es wichtig, dass er sich bald wieder für Gäste öffnen könne.
Urlaub in der eigenen Region im Sommer?
Bis Ende Mai ist erst mal Warten angesagt, so Detaeye. "Dann erfahren wir, wie sich der Übernachtungstourismus gegebenenfalls entwickeln kann in Belgien und auch in Ostbelgien. Wir wissen, dass die Lockerungen ganz allmählich zugelassen werden." Nur weil es erlaubt sei, heiße es ja noch nicht, dass es auch genutzt werde. Man müsse da auch ein bisschen auf die Reaktion der Gäste warten. Der Horeca-Sektor habe zum Beispiel schon gemeldet, dass selbst Familienfeste, die für Dezember geplant waren, abgesagt werden, "weil man einfach nicht in der Stimmung dazu ist".
Für den Tourismus erwartet Sandra Detaeye allerdings positivere Rückmeldungen. Sie glaubt, dass Menschen "die mittlerweile schon seit Wochen auf engstem Raum zusammenleben müssen, nach Natur, nach frischer Luft und nach der Weite in unserer Region Ausschau halten möchten und dann auch zu uns kommen werden", ist die TAO-Chefin optimistisch.
Je nach Entwicklung der Lage hofft man auf einen starken belgischen Tourismus in Ostbelgien. Ob die Grenzen wieder geöffnet werden, darüber könne man spekulieren. "Aber ganz sicher wird sein, dass wir uns dem belgischen Publikum öffnen werden."
lo/sh
Massentourismus, dafür ist die Infrastruktur unserer DG nicht vorhanden. Wir haben nicht die weitläufigen Küsten wie Flandern. Ohne vernünftige Straßen und Parkplätze kommen zudem noch lange Autoschlangen und wildes Parking im Busch hinzu wie man es von der Venn-Chaussé in der Hauptsaison kennt.
Touristische Attraktionen wie der RAVEL oder der Bütgenbacher See sind seit Jahren zu sehr überlaufen bei dem richtigen Wetter. So verständlich ist dass das heimische Horeca-Gewerbe dringend viel Kundschaft braucht, so sehr ist zu beachten dass viele Dörfer an den touristische Hotspots am klagen sind weil sie sich erdrückt fühlen u.a. von den vielen Extremsportlern an den Feiertagen.
Ausgewogenheit, das ist Aufgabe des Ministeriums der DG. Vor einigen Jahrzehnten wurden mit großem Aufwand europaweit Touristen per Annonce auf Ostbelgien aufmerksam gemacht, als hier komplett Tote Hose war. Jetzt besteht diese Notwendigkeit nicht mehr da der Markt mittlerweile übersättigt ist.