Menschen, die mit Corona infiziert sind, schneller finden und versorgen – das ist das Ziel des Telefon-Tracings, das in ganz Belgien getestet wird. Wenn Infektionsketten erkannt werden, kann die Ausbreitung des Virus unterbrochen werden.
Gesundheitsminister Antonios Antoniadis erklärt, dass die Call-Center-Mitarbeiter Menschen kontaktieren, die Umgang mit einer infizierten Person hatten. "Es wird anonym gearbeitet, das heißt, es werden keine Daten weitergegeben, auch nicht an Personen, die Kontakt hatten zu dieser Person", so Antoniadis.
Namen würden bei der Kontaktaufnahme also nicht genannt werden. Die Call-Center-Mitarbeiter werden lediglich allgemein informieren: "Sie hatten möglicherweise Kontakt mit einer Person, die in den letzten Tagen positiv getestet wurde und deswegen müssen Sie ein paar Dinge beachten", erklärt der Minister die Vorgehensweise.
Bei einem engen Kontakt zu der infizierten Person, ist die Wahrscheinlichkeit groß, sich angesteckt zu haben. Die Mitarbeiter des Call-Center erkundigen sich dann nach möglichen Symptomen. "Sollte sich herausstellen, dass Symptome vorhanden sind, dann wird nicht nur eine Quarantäne ausgesprochen, sondern die Person wird mit einer Verschreibung zum Triage-Zentrum des Krankenhauses geschickt, damit sie getestet wird", sagt der Gesundheitsminister. "Wenn die Person keine Symptome aufweist, der Kontakt trotzdem sehr eng war, dann wird man nur in Quarantäne gestellt."
Für den Tracing-Dienst wurde kein neues Personal eingestellt. Mitarbeiter aus verschiedenen Diensten der Deutschsprachigen Gemeinschaft durften wegen der Coronakrise nicht arbeiten. Diese wurden nun für den Tracing-Dienst geschult. Zehn erfahrene Kräfte sollen ab dem 11. Mai vollständig operativ sein.
Warnung vor möglichen Betrugsversuchen
Die Bürger werden von einer bestimmten Telefonnummer aus angerufen. Diese Nummer und der Name der Behörde werden vor dem Start der Anrufe bekannt gegeben. "Man muss in der Tat darauf achten, dass man keinem Betrug zum Opfer fällt. Es wird zum Beispiel nicht gefragt, dass man Bankdaten durchgeben soll. Es werden auch keine allzu persönlichen Fragen gestellt in Bezug auf Einkommen oder sonstiges."
Der Föderalstaat und die Teilstaaten arbeiten eng zusammen, um die Infektionsketten zu durchbrechen und besonders gefährdete Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. "Es wurde eine gemeinsame Datenbank erstellt, wo die relevanten Daten gespeichert werden. Es gibt auch eine Gesetzgebung, die verabschiedet wurde und die befindet, wie mit diesen Daten umzugehen ist", so Antoniadis.
Das Aufspüren von möglichen Corona-Infizierten per Telefon ist eine Herausforderung. Der Erfolg des Telefon-Tracing hängt entschieden von der Mitarbeit der Bevölkerung ab.
cs/rasch
👍
Um so schneller man Infizierte Menschen und ihr Umfeld auf diese art und weiße findet,um so besser kann die Behandlung effektiver angewandt werden.
Eventuelle neue Brennpunkte könnten so erst gar nicht entstehen.
Die Immunisierung verbreitet sich und die Ansteckungsrate geht zurück, und das seit Wochen mit Low-Tech-Methoden.
Also warum nun diese High-Tech-Maßnahmen? Der Aufwand ist größer als der Nutzen. "Die da oben" drehen langsam am Rad.
Woher nehmen Sie diese Information?! Um immun zu werden, muss man sich zunächst infiziert haben. Die Statistik zeigt, dass das bei weiten Teilen der Bevvölkerung (zum Glück) noch nicht der Fall war.