Zusammen unter einem Dach zu leben ist immer eine Herausforderung. Aber normalerweise kommen Eltern und Kinder immer mal wieder nach draußen, gehen zur Schule, zur Arbeit, zum Sport, zu Freunden oder zum Spielplatz und bekommen dadurch etwas Abstand und Abwechslung. Vieles davon ist aber durch die Corona-Maßnahmen derzeit nicht möglich.
Die Initiative Yapaka gibt Tipps, wie Eltern am besten mit der Situation umgehen. Hinter Yapaka steht die Koordinationsstelle zur Prävention von Missbrauch des Ministeriums der Französischen Gemeinschaft.
"Wir Erwachsene sollten den Kindern erklären, was uns Angst macht, ihnen aber auch Zuversicht mitteilen: Da kommen wir schon gemeinsam raus. Wir haben gute Ärzte, gute Pfleger, mach dir keine Sorgen", sagt Karin Fatzaun vom Ministerium. "Wir sollten aber auch dem Kind Raum geben, in seinen Worten zu sagen, wovor es Angst hat, worüber es sich Gedanken macht, wer ihm fehlt. Mit dem Kind in der Sprache des Kindes auszutauschen, ist wichtig."
Auch über die Maßnahmen und ihren Hintergrund muss gesprochen werden, über die Bedeutung von Solidarität und gegenseitiger Hilfe. "Unsere Werte wie Solidarität müssen wir auch vorleben: Den Nachbarn anrufen und fragen, ob etwas für ihn mit eingekauft werden soll. Eltern und Verwandte anrufen und fragen, wie es ihnen geht. Es ist ganz wichtig, dem Kind zu zeigen: Wir reden nicht nur darüber, wir tun auch etwas."
Eltern sollten zwischendurch auch mal an sich selber denken, rät Karin Fatzaun. "Mal vor die Türe gehen oder in den Garten, vom Balkon aus mit den Nachbarn reden. Und wenn es gar nicht mehr geht, sich nicht scheuen, uns anzurufen und mit uns zu reden. Niemand braucht sich zu schämen, es geht uns allen irgendwann so, dass man sagt: Ich kann nicht mehr."
Die detaillierten Ratschläge stehen auf Deutsch auf dem Familienportal der Deutschsprachigen Gemeinschaft.
lo/km