Die Alten und Kranken sind am meisten vom Coronavirus bedroht. Sie stecken eine Erkrankung in der Regel nicht so gut weg wie junge und gesunde Menschen. Die Bewohner der Seniorenheime müssen daher seit gut zehn Tagen auf Besuche ihrer Angehörigen verzichten. Die Gefahr einer Ansteckung ist zu groß.
Das Personal versucht, den Senioren dieses schwierige Situation so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch trotz aller Bemühungen und Maßnahmen - einen kompletten Schutz vor dem Virus gibt es nicht. "Aktuell sind keine diagnostizierten Bewohner mit Covid-19 in den Einrichtungen von Vivias, weder in den Seniorenheimen Hof Bütgenbach und St. Elisabeth in St. Vith, noch im Psychiatrischen Pflegewohnheim", erklärt der Direktor von Vivias, Luc Wampach. "Aber das kann sich natürlich in der nächsten Stunde ändern."
"Im Moment wird kein Bewohner mehr vorsorglich getestet. Deshalb ergreifen wir bei den geringsten Anzeichen, wie Atemproblemen oder Fieber, entsprechende Schutzmaßnahmen."
Seit einer Woche gelte außerdem eine allgemeine Maskenpflicht beim Personal. "Dadurch verhindern wir das, was wir Kreuzansteckungen oder Kreuzinfektionen nennen. So schützen wir Personal und Bewohner", sagt Wampach.
Zur Vorsorge wurde dennoch eine Quarantänestation in den Einrichtungen eingerichtet. "Aber wir hoffen natürlich, dass diese leer bleibt", so Wampach.
In den Einrichtungen soll der Alltag nach Möglichkeit weiter gelebt werden. Luc Wampach denkt, dass die Bewohner das brauchen. "Die Kontakte zu den Angehörigen fehlen. Wir versuchen, diese Kontaktaufnahme anders zu gestalten. Wir halten über die sozialen Medien Kontakt, wir erhalten per Post oder im Briefkasten viele Briefe, Grußkarten, auch gemalte Bilder von Kindern der Gemeindeschulen, von den eigenen Enkeln, oder einfach von Menschen, die an uns hier in den Heimen denken."
"Umgekehrt schicken wir den Angehörigen Bilder, Messages per Mail und WhatsApp, kleine Videonachrichten", berichtet Wampach.
Antoniadis: "Bewohner schützen, Personal unterstützen"
Gesundheitsminister Antonios Antoniadis ist in der Deutschsprachigen Gemeinschaft auch für die Seniorenpolitik und damit für die Wohn- und Pflegezentren zuständig.
Im BRF-Interview spricht er zunächst über die Situation im Eupener Josephsheim, wo seit dem Wochenende die ersten Fälle von Covid-19 aufgetreten sind.
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