Es ist ruhig in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Marc Franckh. Genauso wie seine Kollegen versucht er, so viel wie möglich seine Patienten telefonisch zu betreuen. Die Ansteckungsgefahr für Ärzte und Patienten ist zu groß. Aus Sicht des Arztes ist dies nur der Anfang.
Die Lage entwickelt sich schnell und ständig gibt es neue Anpassungen: "Wir sind verunsichert, wir kennen solche Epidemien nicht. Gegen Grippe kann man sich impfen, viele Ärzte lassen sich impfen, gegen Corona nicht. Es gibt zu wenig Schutzmaterial, wir können uns nicht gut beschützen, deswegen machen wir es telefonisch."
Die Corona-Fallzahlen steigen und die Alarmsignale aus öffentlichen Gesundheitsdiensten und Kliniken mehren sich. Daher sollten die bereits getroffenen Maßnahmen aus Sicht der Ärzteschaft noch deutlich verschärft werden.
Die Verantwortung aller Bürger sei gefragt, um die Coronavirus-Infektionsrate so gering wie möglich zu halten und lebensbedrohliche Erkrankungen vor allem in Risikogruppen zu vermeiden. Ein Lockdown wäre demnach die richtige Antwort.
Das belgische Gesundheitssystem sei fit, habe aber noch keine Erfahrung mit solchen Epidemien. Wie fit das System bei einer viel größeren Anzahl von Fällen sei, die im Krankenhaus behandelt werden müssten, darauf habe man jetzt keine Antwort.
Chantal Delhez