Céline Kever: Wir sind keinem unsichtbaren Feind ausgeliefert

Das Coronavirus beschäftigt derzeit gerade Medien, Krankenhäuser und das gesamte öffentliche Leben. Regelmäßig werden wir auf den neusten Stand gebracht: Neue Fallzahlen und medizinische Informationen erhalten wir im Sekundentakt. Doch selten sprechen wir über den einen anderen Aspekt, der so wichtig ist: die psychologischen Auswirkungen.

Die klinische Psychologin und SP-Abgeordnete Céline Kever hat das Thema deshalb auch am Mittwoch im Ausschuss des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft vorgebracht.

"Wenn ein Mensch mit Informationen konfrontiert wird, und keine Möglichkeit hat, aktiv etwas daran zu tun, dann geraten wir innerlich in eine depressive Haltung", erklärt Céline Kever im BRF-Interview. "Das ist natürlich angstfördernd. "

Nichtsdestotrotz rät sie dazu, Ruhe zu bewahren. Angst und Sorge würden den Menschen nur Energie rauben und so das Immunsystem zusätzlich schwächen. "Angst ist erwiesenermaßen fürs Immunsystem eher negativ. Dies belegen viele Daten aus der Psycho-Immunologie", erklärt Kever. "Und das ist genau das, was wir aktuell eigentlich nicht brauchen."

Es gelte jetzt, bewusst auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören. "Ich kann für genug Schlaf sorgen und mir körperlich etwas Gutes tun, vielleicht auch Vitamin C oder D zusätzlich nehmen. Das sind Handlungen, die kann ich entscheiden." Und das stärke eben nicht nur das Immunsystem, sondern auch die Psyche. "Wir sind keinem unsichtbaren Feind ausgeliefert, sondern haben es selber in der Hand, uns und unserem Immunsystem etwas Gutes zu tun", sagt sie.

Die Situation können wir nicht verändern, aber wir können uns positiv auf sie einstellen. So in etwa lautet das Fazit der Psychologin mit Blick auf das Coronavirus, das unseren Alltag mehr und mehr bestimmt - ob wir nun wollen oder nicht.

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