Zwei ostbelgische Schulen haben ihre Schneeklassen wegen des Coronavirus abgesagt. Schüler der Gemeindeschule Eynatten und der Städtischen Grundschule der Eupener Unterstadt werden am Mittwoch ihre Reise nach Luttach in Südtirol nicht antreten können. Ausschlaggebend für die Absage der geplanten Schneeklassen ist die vorzeitige Schließung des Skigebietes.
Claudia Niessen, die Bürgermeisterin von Eupen, erklärte schriftlich, dass sich die Lage in Italien über das Wochenende drastisch verschlechtert hat. Man sehe sich gezwungen, die Schneeklassen abzusagen.
"Was wir natürlich unbedingt verhindern möchten: dass unsere Kinder dort erkranken und die Erkrankung zu uns zurückbringen. Und so zum Beispiel ältere Personen gefährden. Das ist schon ein guter Grund, nicht hinzufahren", sagt Raerens Bürgermeister Erwin Güsting. "Aber in der jetzigen Situation mit der Schließung der Skigebiete muss man nicht mehr lange darüber diskutieren, dann braucht man nicht mehr hinfahren."
Es ist noch nicht geklärt, ob und wie die Kosten der Reise zurückerstattet werden. In der offiziellen Absage der Stadt Eupen heißt es, dass sie mit der VoG Erlebnispädagogik, die die Schneeklassen organisiert, in Kontakt steht. Sobald es Neuigkeiten gibt, werde man sich bei den Eltern melden.
Als Trost für die ausgefallene Reise finanziert die Stadt Eupen den Kindern einen Tagesausflug, den sie mit der Lehrperson auswählen dürfen. Außerdem wurde der Schule vorgeschlagen, im nächsten Jahr eine Tauschbörse zu organisieren - für Skikleidung, die die Eltern vielleicht schon für die abgesagten Schneeklassen gekauft haben.
Südtirol gehört vorerst nicht zu den 15 Sperrgebieten in Italien. Das heißt, dass die Ein- und Ausreise nach wie vor erlaubt ist. Diese Info ist besonders wichtig für die Schulkinder aus Hergenrath und der Großgemeinde Lontzen, die momentan noch mit ihren Lehrern in diesem Skigebiet sind. Sie sollen wie geplant am Dienstag nach Hause zurückkehren.
Es liegt im Ermessen der Schulen, ob sie ihre Abireisen stattfinden lassen. Die Direktorin des Technischen Instituts in St. Vith, Patricia Schäfer, erklärte, dass die Abireise erst im Mai stattfinden soll. Die aktuelle Reisewarnung gilt aber nur bis zum 3. April.
Die Abireise wird vorbereitet, in der Hoffnung, dass der Höhepunkt der Corona-Epidemie bis dahin überstanden sein wird. Die Direktion von BS-TI will sich auf jeden Fall an die Empfehlungen des belgischen Außenministeriums halten.
Provinz Lüttich storniert Schulreisen ins Ausland
Aufgrund der Coronavirus-Epidemie hat die Provinz Lüttich beschlossen, alle Schulreisen für die Schulen der Provinz zu stornieren. Die Maßnahme gilt vorerst bis zum 3. April.
Alle Auslandsreisen sind somit für die Schulen annulliert. Dies gilt auch für die Personalmitglieder der Provinz, die sich ins Ausland begeben wollten.
mitt/cd/cs/km