28 Kommentare

  1. Exzellente und überfällige Überlegung.

    Zitat des in Teilchenphysik spezialisierten Wissenschaftlers Victor J. Stenger: "Mit Wissenschaft fliegt man auf den Mond; mit Religion fliegt man in Gebäude." (Siehe 11. September)

  2. Sehr geehrte Frau Ministerin Weykmans,
    bitte schauen sie sich die Ursache der Reduzierung des Religions- und Moralunterrichts in der Wallonie genau an: vorausgegangen war die Klage von Eltern, die einen neutralen Unterricht für ihr Kind forderten. Im Gegensatz zur DG war der in der Wallonie nicht gegeben, da der Moralunterricht dort dekretal durch die Laizistischen Bewegung erteilt wird. Das kann man auch eindeutig daran festmachen, dass die Vorbereitung auf das laizistische Fest im Rahmen des Moralunterrichts des 6. Schuljahres stattfindet und die Schüler, die daran teilnehmen, in der Regel durch ihren Morallehrer sogar beschenkt werden. Dadurch ist dieser Moralunterricht nicht neutral. In der DG ist dies absolut nicht der Fall. Der Moralunterricht ist hier dekretal neutral. es gibt also keinen Grund, ein neutrales philosophisches Fach einzuführen, da es dies seit jeher gibt.
    MfG
    Nicole Vilvorder

  3. Wer sich nach christlichen Werten richtet ist im Allgemeinen ein besserer Staatsbürger. Er wird von Gott und Kirche zum Gehorsam der Regierung gegenüber, zu Gesetzestreue, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und sozialer Verantwortung animiert. So ist es für die Öffentlichkeit durchaus von Vorteil, wenn im Religionsunterricht diese staatstragenden Tugenden positiv vermittelt und beworben werden. Unabhängig von der persönlichen Hinwendung des Menschen zu Gott haben diese christlichen Verhaltensweisen für den Staat einen Wert an sich.

  4. Frau Vilvorder, und der Religionsunterricht, ist der "neutral"? Religionslehrer geben genausogut "Geschenke", wie sie behaupten...

  5. Das musste ja kommen auf kurz oder lang. In der Wallonie hat man das zur Hälfte durchgesetzt. Man hat den Religionsunterricht von zwei auf 1 Stunde gekürzt und die andere Stunde ist Gesellschaftsunterricht geworden. Auch im Namen der „Neutralität“. Aber so neutral ist diese Entscheidung überhaupt nicht gewesen im Gegenteil... im sozialistisch und freimaurerisch geprägten Wallonien. Die Ministerin vergisst wahrscheinlich, das Neutralität nicht bedeutet, das auszuklammern, was einem nicht liegt und einfach zu eliminieren. In der Neutralität muss Platz für alle und alles sein.
    In der heutigen Form des katholischen Religionsunterricht Ist es schon im Programm mit enthalten wo man verschiedene Religionen und Weltanschauungen mit integriert. In staatlichen Schulen kann man wählen zwischen Religion und Moral. In den Freien Schulen weiß man worauf man sich da ein lässt und da braucht auch eine Ministerin nicht dran zu rütteln. Das gehört nicht zu ihren Befugnissen noch dazu...

  6. Mutige Initiative der Ministerin, ein längst überfällige Diskussion endlich öffentlich anzustoßen. Respekt!

    Ihre Äußerungen Herr Wilmes sind nicht nur töricht und falsch, sondern auch noch gleichermaßen beleidigend.

    „Die moralische Relevanz des Christentums ist im Rahmen einer verantwortungsvollen und vernünftigen Diskussion vernachlässigbar, ja oft sind christliche Positionen sogar schädlich. Das Christentum verfügt über keinerlei ernstzunehmende Morallehre. Was man findet ist lediglich ein in sich unstimmiges und unsystematisches Konglomerat an Geboten, Verboten, Gleichnissen und biblischen Erzählungen, sind Appelle an Autoritäten, Missverständnisse und oft kaum haltbare Interpretationen der angeblich heiligen Schrift.“

    Dieser Schlussfolgerung von Dr. Andreas Edmüller, Dozent für Philosophie an der Uni München aus seinem Buch, „Die Legende von der christlichen Moral“ ließe sich noch hinzufügen, dass das Gerüst demokratischer Gesellschaften sich an Werten orientiert, die oftmals gegen den erbitterten Widerstand der Kirchen erkämpft wurden.

    Dieser Kampf gegen reaktionäre KirchenMÄNNER begann im Zeitalter der Aufklärung und ist bis heute leider noch nicht beendet.

  7. Es geht nicht darum, das "auszuklammern, was einem nicht liegt", sondern ebendieses dahin zu verfrachten, wo es eigentlich hingehört: in Märchenbücher.

    Nein, Herr Wilmes, Menschen verhalten sich respektvoll und aufrichtig unabhängig davon, ob sie Christen sind oder nicht.

    Wie arrogant muss man eigentlich sein, um zu behaupten, man sei „besser“ als andere, weil man an Märchengeschichten glaubt?

  8. Unsere Gegenwart tendiert zum Kollektiven, das im Grunde die Retrogression, die materielle Gesellschaft anstrebt. Materie kommt von mater und mater heißt Mutter. Der moderne Materialismus, ob ideologisch oder als Konsumgenossentum fixiert, strebt mit dem Verlangen der Masse nach Geborgenheit in der Gruppe. Ich frage mich ernst, ob überhaupt jüdisch-christliches Ethos dem politischen Geschehen etwas sagen kann und darf. Das erste Gebot verbietet irgendein geschaffenes: Ein Kollektiv, die Natur, eine Idee oder Ideologie als ein Letzgültiges anzuerkennen oder zu verehren. Die Zehn Worte, der Dekalog, der Kern des Gesetzes vom Sinai verbietet die Herrschaft des Menschen über den Menschen. Die Basis-Zelle dieser sinaitischen Demokratie war die Familie. Nicht das Volk. Hier liegt der Anker der Freiheit. Die Herrschaft des Volkes führt in letzter Konsequenz in die Anarchie oder das Kollektiv. Jesus wurde gekreuzigt weil Pilatus dem Druck der Masse nachgab. Er war populistisch. Wertepluralismus
    =Entdemokratiesierung der Gesellschaft

  9. Die Diskussion über den Religionsunterricht ist längst überfällig. Aber die Form dies zu äussern war doch recht ungeschickt gewählt. Die Gaskommentar im Grenzecho war nicht unbedingt die richtig gewählt. Die private und die Meinung als öffentliche Person sind nicht unbedingt zu trennen.

  10. Da haben wir ein gutes Beispiel,dass eigentlich jede Äußerung der Meinungs-freiheit unterliegt.
    Wenn ich jetzt ganz gemein gewesen wäre,würde ich die Äußerungen der Herren Hezel und Leonard zum Christentum als Hass bezeichnen.Es ist aber Ihre Meinung und deshalb haben Sie die Freiheit dazu.
    Für alle gläubigen Menschen muß es eine Beleidigung erscheinen.
    Alle Menschen sind Sünder.
    Christen sind nicht besser, sondern sie sind besser dran,weil sie eine Perspektive
    haben, was nach dem Tod kommt.
    Wenn Sie meinen,dass das alles ein Märchen ist ,bitteschön.
    Für manch andere ist das überzogene Klimagerede eben ein Märchen aus 1001 Nacht.
    Wenn man weis, dass man hier nur endlich lebt, ist es nicht töricht nicht für die Ewigkeit vorzusorgen.
    Herr Leonard,das Christentum steht für Nächtenliebe!
    Um aber zum Thema zurückzukommen, denn es geht doch wohl um den Religionsunterricht, finde ich, man sollte alles beim alten lassen.
    Schließlich ist das das christliche Abendland!

  11. Auch Babies und Kleinkinder sind "Sünder" Herr Meis? Was haben sie falsch gemacht? Den Fehler begangen, geboren zu sein? Wie schwachsinnig ist diese Erbsünde-Argumentation, dass der Mensch, nur weil er Mensch ist, in irgendeines anderen oder eines vermeintlichen Überwesens Schuld steht?
    Was haben unschuldige Babies verbrochen, dass sie "Reue" zeigen müssen? Dass sie gerade das Licht der Welt erblickt haben? Der Einzige, dem der Mensch Rechenschaft ablegen muss, ist derjenige, dem er jeden Tag in den Spiegel schauen muss... Seinem freien Gewissen.
    Ihr utopisches "christliches Abendland" ist ein Sammelsorium an heuchlerischen Unsäglichkeiten, an die sich niemand halten kann noch sollte.

  12. Die Frau Ministerin hat Mut bewiesen. Meinen Respekt.

    Nur frage ich mich, warum Religionsunterricht ein Problem sein soll ? Was ist daran schlecht oder falsch ? Und welchen Nutzen bringt die Abschaffung ?

    Ich denke, dass jeder nach seiner Facon selig werden sollte und man die Menschen die bisherige Wahlfreiheit lassen sollte. Hat sich ja aber bewährt über die Jahre.

    Der Frau Ministerin ging es sicher vor allem um mediale Aufmerksamkeit. Wollte die schwächelnde PFF etwas Leben einhauchen.

    Sollte man den Religionsunterricht wirklich abschaffen, dann müsste man auch den Moralunterricht abschaffen und auch jede politische Betätigung in den Schulen verbieten, wie zum Beispiel die Klimaproteste. Eben die rigorose Anwendung des Gleichheitsgrundsatz.

  13. Da sie sich offensichtlich nicht eingehender mit der Religion beschäftigt haben, die sie hier verteidigen, erübrigt sich jede weitere Diskussion, Herr Meis.
    Dass das Christentum für Nächstenliebe steht, wird durch die 2000-jährige Geschichte dieser Religion eindrucksvoll widerlegt.

    Aber lassen wir andere reden, die sich eingehend mit den Grundlagen und der Geschichte des Christentums beschäftigt haben.

    „Die Bibel - und zwar nicht nur das Alte, sondern auch das Neue Testament - ist in zentralen Teilen ein gewalttätig-inhumanes Buch, als Grundlage einer heute verantwortbaren Ethik ungeeignet.“
    (Franz Buggle, dt. Psychologe, 1933-2011)

    „Das Christentum ist theoretisch der friedliebendste, praktisch aber der blutrünstigste Glaubensverband der Weltgeschichte.
    Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche.
    Seit Konstantin wurden Heuchelei und Gewalt zum Kennzeichen der Kirchengeschichte, wurde der Massenmord zur Praxis einer Religion...“
    (Karl-Heinz Deschner, dt. Schriftsteller und Religionskritiker, 1924-2014)

  14. Ich kenne eine Reihe aufrechter Priester. Trotzdem haben wir unsere Kinder zu Humanisten ohne Religionsbezug erzogen, denn leider ist das Fundament und die Geschichte der meisten Religionen ein äusserst brüchig-kriminelles. Die Weykmans-Initiative ist längst überfällig.

  15. Zu ihrer Information, Herr Scholzen.

    Auch Frau Weykmans schlägt nicht vor, den Religionsunterricht abzuschaffen, sondern ihn zu reformieren und durch eine Ethik- und Bürgerkundeunterricht zu ersetzen, in dem konfessionsübergreifend auch Religionskunde unterrichtet wird. So habe ich sie verstanden.

    Dieser Unterricht würde nicht mehr von den Kultusträgern, sondern von der Gemeinschaft organisiert. (Dies erfordert allerdings eine Abänderung oder zumindest kreative Auslegung der Verfassung).

    Beim bisherigen Bekenntnis-Religionsunterricht werden die Konfessionen getrennt unterrichtet und dies, ohne jegliche Kontrolle der Gemeinschaft über Inhalt und Methode!
    Dies kann - wie auch in der DG geschehen - zur Vermittlung fragwürdiger religiöser Inhalte führen, die nicht akzeptabel sind.

    Angesichts der vielfältigen Konfessionen, deren Unterricht eine Schule mittlerweile anbieten MUSS, wird die Organisation des Religionsunterrichtes schon jetzt zu einer organisatorischen Mammutaufgabe, die kaum noch zu stemmen ist.

    Ein konfessionsübergreifender ReligionsKUNDE-, Ethik bzw. Philosophieunterricht wäre in einem säkularen und laizistischen Staat, ein wohl zeitgemäßeres Angebot.

    Klimaproteste finden übrigens nicht in sondern außerhalb der Schule statt.

  16. Neben dem Wert der Kenntnisse über biblische Zusammenhänge an sich ist auch ein Wissen über die christliche Kultur des Abendlandes ein Wert an sich. Grundkenntnisse über das Christentum und seine Dogmen gehören zur wenig verzichtbaren Allgemeinbildung. Christlicher Glaube ist ein wichtiger Bestandteil westeuropäischer Geschichte, die Grundlage der Rechtsprechung und Voraussetzung zum Verständnis der bestehenden Gesellschaft. Christliche Werte sind Stabilisatoren der gegenwärtigen Demokratie. Vor diesem Hintergrund müsste der Staat ein ausgeprägtes Interesse an der Vermittlung christlichen Grundwissens haben.
    Ohne Religionsunterricht verschwinden Glaubensfragen für den Großteil der Bevölkerung vollständig aus ihrem Bewusstsein und aus ihrer Wahrnehmung der Wirklichkeit.

  17. Werter Herr Leonard. Alle Religionen dieser Welt sind "schlecht", nicht nur das Christentum. Jede hat negative Seiten. Denn man hat es überall mit Menschen zu tun. Und der Mensch ist nicht perfekt. Er hat hat Sonnen- und Schattenseiten. Und die Religionen sind auch so.

    Nur es geht anscheinend nicht ohne Religion. Alle Versuche, es ohne Religion zu schaffen, sind gescheitert. Siehe Sowjetunion. Dort wurden die Chefs der KPdSU kultisch verehrt als Ersatz für das orthodoxe Christentum und zwecks Legitimation des Regimes. Stalin erfand den Leninkult, um seine Diktatur zu legitimieren.

  18. Dass es „ohne Religion geht“ zeigt die Tatsache, dass die Zahl der Gläubigen - insbesondere der gläubigen Christen - seit Jahrzehnten kontinuierlich abnimmt.
    In Belgien gibt es noch 200.000 praktizierende Christen!
    Wenn konfessionsabhängiger Bekenntnis-Religionsunterricht in den Schulen der einzige Garant dafür ist, „dass Glaubensfragen im Bewusstsein der Menschen verankert bleiben“, muss diese Form der religiösen Gehirnwäsche wohl außerhalb der Schulen nicht mehr funktionieren.
    Nochmal, es geht nicht darum, den Unterricht über Religionen abzuschaffen sondern den von Kultusträgern organisierten vogelfreien Religionsunterricht an staatlichen Schulen zu ersetzen.
    Wissen und Kenntnis über die Geschichte von Religionen - und erst Recht über Ethik und Philosophie - gehört in den Unterricht und auch zur Allgemeinbildung. Die Bekehrung in Glaubensfragen hingegen nicht.
    Wer über den belgischen Tellerrand schaut und nicht in seinem dogmatischen Glaubenskäfig verharrt, erkennt, dass es bei der Säkularisierung in Belgien noch einiges zu tun gibt.
    Die Entwicklung ist auch von reaktionären Glaubenshütern nicht aufzuhalten.

  19. Die immer wieder gerne gepriesenen "Christlichen Werte", beinhalten sie auch Homophobie, Sexismus und Pädophilie? In der Kirche wird Homosexualität noch immer als "objektiv untergeordnet", als "moralische Unordnung", als "schwerwiegende Störung der sittlichen Ordnung" oder gar als "vollendete widernatürliche Unzucht" erachtet, und Frauen werden als Bürger zweiter Klasse behandelt, bevormundet und ihnen wird das Recht, über ihren Körper zu verfügen, aberkannt.
    Sollen unsere Kinder von solchen Leuten "Werte" vermittelt bekommen? Von einer Institution, die es sich schwer tut, unzählige Sittentäter in den eigenen Rängen zur Rechenschaft zu ziehen und diese sogar der "weltlichen" Justiz entzieht und schützt?

  20. @Hezel, @Leonard
    Warum die Ministerin (nicht Privatperson) ihren Kompetenzbereich, ohne Absprache mit ihren Ministerkollegen, überschreitet ist auf Ebene der Exekutive und der Mehrheitskoalition zu diskutieren und zu klären.
    Zum Thema selbst möchte ich folgendes sagen : Ich bin beileibe nicht immer mit ihren hier des öfteren verbreiteten Meinungen und Thesen einverstanden. Zum Thema hier kann und möchte ich ihnen jedoch voll und ganz beipflichten.

  21. Herr Hezel, In ihrer Frage zu Christlichen Werten, klingt viel Sarkasmus heraus ! Die Grundregel der Gebote Gottes besagt:“Gott von ganzem Herzen lieben und deinen Nächsten wie dich selbst“! Missverständnisse treten deshalb auf weil man nicht differenziert! Das ist bei Nichtgläubigen durchaus der Fall, weil deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist (Eph 4,18). Die Gläubigen hingegen haben erleuchtete Augen des Verständnisses (Eph 1,18) Eine gottlose Gesellschaft wird z.B. die Familienpolitik mit anderen Augen betrachten, als die Gläubigen. Ein Christ wird normalerweise die Ehe, Sexualität und Kindererziehung anders beurteilen bzw. bewerten, als der Atheist! Christen welche die Bibel Gottes Gedanken und seine Werte kennenlernen und eigenes Denken daran ausrichten, können nicht nur das Reich Gottes, sondern auch ihr eigenes Leben besser verstehen, richtige Schlussfolgerungen ziehen durch Vernunft und Verstand und besser logisch nachvollziehen.

  22. Werter Herr Leonard. Die Anzahl Kirchgänger sagt gar nichts. Der Glaube kann auch im Privaten gelebt werden.

  23. Doch, Herr Scholzen, dies sagt einiges über die Ernsthaftigkeit aus, mit der Christen ihren Glauben pflegen.
    Aber auch die Gesamtzahl der gläubigen Christen ist rückläufig und insbesondere bei der jüngeren Generation im freien Fall.
    Allein die Zahl der nicht-konfessionsgebundenen, der Agnostiker und Atheisten steigt kontinuierlich an. Dies trifft allerdings auch für die Anhänger des Islam zu.
    Grundsätzlich kann man feststellen, dass Religion und Glauben im Leben aufgeklärter Menschen eine immer geringere oder gar keine Rolle mehr spielt. Und nach Nordeuropa sollten empfindliche Religionshüter besser gar nicht schauen.
    Dabei ist die Zahl der Gläubigen in Bevölkerungsschichten mit höherer Bildung geringer, als bei weniger Gebildeten.
    In Amerika ist es so, dass fast 90% der Bevölkerung irgendeiner religiösen Konfession nahe steht. Bei Menschen mit wissenschaftlicher Ausbildung sind es noch rund 40%, bei führenden Wissenschaftlern nur noch 7%.
    Ob sie dies jetzt „glauben“ oder nicht.
    Aber mit Fakten haben sie ja ohnehin, wenn man sie liest, so ihre Probleme.

  24. Meiner Meinung nach muss eine Schule vollumfänglich und möglichst neutral Wissen vermitteln, keine Ideologien, keine Bekenntnisse. Schulen müssen über Religionen informieren so wie man etwa die Grundrechenarten oder das Alphabet lehrt. Konfessionsabhänginger Religionsunterricht , egal welcher Religion, hat im Lehrplan einer Schule nichts zu suchen! Konfessionelle Schulen sind aufzulösen! Kinder und Jugendliche sind vor Religionswahn zu schützen!

    Was mich an vielen Religionen stört ist der Anspruch, das allein seelig machende zu besitzen. "Wir haben den richtigen Glauben, alle anderen Religionen sind schlechter und die Ungläubigen sind sowieso Sünder" wirkt auf mich wie Fanatismus. Ich wurde mit mehr Furcht als Ehrfurcht vor dem "katholischen" Gott erzogen, vor allem im Religions- und Kommunionsunterricht. Dinge wie Barmherzigkeit, Nächstenliebe und Demut kann jeder auch ohne Religion vorleben.

    Wer sich der Religion nähern will, kann sich den zahlreichen Anbietern zuwenden, sich dort informieren und einer Gemeinschaft beitreten.

  25. Hey Ministerin Isabelle,
    ich beglückwünsche Sie als Mutter von zwei gesunden Kindern!
    Sie haben auf eigener Initiative ihre Kinder in den Moralunterricht eingeschrieben.. dies finde ich gut!
    ABER: Warum überlassen Sie den Eltern nicht die gleiche Freiheit, falls die Kinder in den Religionsunterricht möchten, dies auch gewährleisten zu können?
    Es ist traurig dass Sie als Ministerin überhaupt an solch einen Vorschlag denken! Und ich wünsche mir, dass Sie diesen schnellstmöglich verwerfen!
    ABER: Ich hoffe, dass Sie nicht demnächst auch noch auf die Idee kommen, Kreuze (christliche Symbole) in öffentlichen Gebäuden entfernen zu lassen!!
    Ich wünsche Ihnen noch gute Gedanken bezüglich dieser Sache. Noch dürfen wir stolz auf ein katholisch geprägtes Land Belgien sein, das auch andere Religionen zulässt!
    Richten Sie besser Ihre Gedanken auf die Eltern, die glücklich wären, mehr von der Politik unterstützt zu werden. (Aubera, Tagesmütter, Kindergeld,...)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Paula Maraite, Eupen

  26. "Hey Paula", Religion ist Privatsache und es geht nicht um Religionsfreiheit, sondern um Sinn und Zweck, Kindern zu Erzählen, dass der "Osterhase" tatsächlich "Eier" legt... Was Sie frei Zuhause machen, ist selbstverständlich und glücklicherweise ein Privileg (siehe zum Vergleich China, Pakistan, Yemen, Nord-Korea, Saudi-Arabien, Quatar, usw.), ihre ganz persönliche Angelegenheit; die überwätligende Mehrheit würden sich wahrscheinlich dafür einesetzen, dass dies auch so bleibt! Das ist der Vorteil von Demokratie.
    Religionen haben aber nichts darin zu suchen, was unseren Kindern beigebracht werden sollte. Wozu auch?
    Zum Sinn verweise ich auf die sehr pertinente Argumentation von Herrn Schallenberg.
    "Werte"? - Homophobie, Sexismus, Pädophilie, ...;
    "Kultur"? - Kreuzzüge mit Millionen von Toten, Unterdrückung aller "Andersgläubigen", Zwarte Piet, eierlegender Hase, "Auferstehung"

    Zu ihrer Information, Kreuze bzw. Kruzifixe als Symbol ihrer Religion sind Folter- und Todeswerkzeuge, und im zumindest prinzipiell sekulären Staat Belgien in öffentlichen Gebäuden verboten sind, es sei denn, sie sind Teil des Denkmalschutzes... Denkmal oder Mahnmal?

  27. "ABER: Ich hoffe, dass Sie nicht demnächst auch noch auf die Idee kommen, Kreuze (christliche Symbole) in öffentlichen Gebäuden entfernen zu lassen!!"
    Doch! Bitte! Es wäre längst überfällig.

    "...ein katholisch geprägtes Land Belgien..."
    Der Katholizismus ist historisch gesehen natürlich ein wesentlicher Grund, warum Belgien in seiner Form überhaupt existiert (die Sprache ist es ja eher nicht). Aber wir leben nicht im 19. und auch nicht im mehr im 20. Jahrhundert. Seit der Gründung Belgiens hat sich vieles glücklicherweise verändert. Wir müssen keine Antworten mehr in sog. heiligen Texten suchen. Schon gar nicht bei totalitären abrahamitischen Religionen.
    Die Aufklärung lehrt uns, unseren eigenen Verstand zu benutzen und Dinge zu überprüfen und so Antworten zu finden. Und zwar ohne Rücksicht darauf, ob einem das Ergebnis am Ende gefällt.

    Und zur katholischen Kirche sei auf Stephen Fry verwiesen: "Why the catholic church is not a force for good in the world." Zu finden auf YouTube.

  28. @PaulaM
    Warum sind wir ein katholisch geprägtes Land? Weil nach dem 30-jährigen Krieg in den Friedensverhandlungen stand, dass ein jeder Herrscher seines Gebietes zwar entscheiden dürfe, ABER dann alle seine Untertanen die gleiche Religion haben müssten. Das ist Zwang und bei Nichteinhaltung dieser Regel wurde öffentlich geköpft. Es hat sich durch größere Befölkerungsbewegungen seit 1945 etwas vermischt, aber Sie sehen ja wie einheitlich ganze Landstriche noch sind. Religion in Form eines GlaubensBEKENNTNISSES hat in der Schule NICHTS zu suchen, das ist Privatsache eines jeden - es gibt viel zu viele verschiedene Richtungen, die alle die gleichen Ungereimtheiten verbreiten. Daher: Frau Weykmans hat ein gesellschaftliches und politisches Thema angesprochen, kein familiäres oder privates.