Weihnachten 1944 ist Malmedy bombardiert worden. Maria Gentges und ihr Bruder waren damals noch Kinder. Sie fanden Unterschlupf in einem Keller im Zentrum von Malmedy. "Es war eine furchtbare Zeit, denn mein Bruder und ich waren schon Waisenkinder", beschreibt Maria Gentges ihr Weihnachten 1944. "Wir hatten unsere Mutter schon 1941 verloren, sie war krank damals. Mein Vater hat dann später meine Tante geheiratet, die mit uns den Krieg erlebt hat."
"Mein Bruder, meine Tante und ich haben dann unsere Häuser verlassen und sind in einen Keller im Zentrum von Malmedy, neben der Kathedrale, gekommen. Dort haben wir bestimmt zwei Wochen lang hausiert" - bis dieser Keller bombardiert wurde und Heizkessel explodierten.
Wie durch ein Wunder haben die damals zwölfjährige Maria Gentges und ihr Bruder die Ardennenoffensive in Malmedy überlebt. "Am 23. Dezember hatten die Amerikaner schon ihre Bomben auf unsere Stadt losgelassen, am 24. war es schon das zweite Mal. Die Bomben sind auf unseren Keller gefallen, alles ist explodiert", erinnert sich die Zeitzeugin.
"Ich bin dann 'de façon miraculeuse', wie man sagt, aus diesem Keller gekommen und habe mich an eine Jacke festgeklammert. Alles war explodiert. In unserem Keller waren 40 Tote. Wie ich da ganz alleine raus gekommen bin, weiß ich heute noch nicht. Und als ich wieder frische Luft atmen konnte, war es wie eine zweite Geburt."
cs/mg