Schüler des Bischöflichen Instituts Büllingen haben sich auf Spurensuche begeben und ihre Großeltern, Onkel und Tanten befragt. Sie wollten wissen, wie sie den Krieg und die Ardennen-Offensive erlebt haben. Daraus haben sie eine kleine Dokumentation zusammengestellt.
Michelle Plattes aus Bütgenbach interessiert sich sehr für den Zweiten Weltkrieg: "Ich wusste davor auch schon ein bisschen über die Ardennenoffensive. Es war aber trotzdem sehr berührend für mich."
Und auch für das Publikum in der Grenzlandhalle Hellenthal war es berührend. In den kommenden drei Wochen wird hier mit verschiedenen Veranstaltungen an die Ardennen-Offensive erinnert, die am 16. Dezember 1944 bei Hollerath begann. Es war eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die über sechs Wochen dauerte und viele Opfer forderte.
Eine Ausstellung in der Grenzlandhalle dokumentiert die Ereignisse – so etwa mit einer großen Modellbauanlage des Niederländers Jacques Rutten. Die Organisation "Missing in action", die sich der Suche nach Vermissten widmet, hat ein Feldhospital nachgebaut und präsentiert verschiedene Fundsachen. Eine Fotoausstellung der Galerie Eifel Kunst zeigt Relikte des Krieges als Mahnmale, und die Ausstellung "Liberation Route Eyes" präsentiert Erlebnisse zehn junger Frauen und Männer im Zweiten Weltkrieg. Sie soll vor allem Jugendliche ansprechen.
Diese Zielgruppe liege den Organisatoren besonders am Herzen, betont Viviane Scharres-Jost, Kulturschöffin der Gemeinde Büllingen: "Wir möchten auch in Zukunft, dass unsere Kinder noch wissen, was vor 75 Jahren unseren Vorfahren widerfahren ist. Uns war es ein großes Anliegen, auch Jugendliche mit ins Boot zu nehmen."
Und auch die Büllinger Schüler, die einen Ferientag für die Veranstaltung geopfert haben, sind überzeugt. "Ich finde, die Nationalität macht keinen Unterschied. Egal ob deutsch, belgisch oder niederländisch. Wir sind alle eine Gemeinschaft. Uns ist klar geworden, dass wir den Frieden so behalten müssen wie er im Moment ist' sagt Anne-Sandrine Wattler.
Ein Zeichen des Friedens haben die Schüler der Hauptschule Hellenthal am Ende gesetzt und 99 Luftballons mit Friedensbotschaften aufsteigen lassen.
Michaela Brück