Der Provinzialrat verabschiedete einen Text, in dem die Vertreter der Provinz im Verwaltungsrat von Enodia, dem Mutterhaus von Nethys, dazu angehalten werden, vorerst keine Entscheidung zu treffen. Sie sollen die Ergebnisse der vom Enodia-Verwaltungsrat in Auftrag gegebenen Berichte abwarten.
Der Rat unterstützt auch die Entscheidung des Provinzialkollegiums, einem unabhängigen Experten ein Audit anzuvertrauen, um sicherzustellen, dass die erhaltenen Informationen korrekt sind.
Hintergrund
Die Tochtergesellschaft Nethys hatte im Mai klammheimlich beschlossen, die Unternehmen Voo und Win zu verkaufen. Die Muttergesellschaft Enodia wurde über den geplanten Verkauf im Dunkeln gelassen.
Die Frage, was mit den öffentlichen Geldern geschieht, beschäftigt in erster Linie 76 Gemeinden aus dem Raum Lüttich. Sie haben Gelder in die Interkommunale investiert und möchten wissen, was damit geschieht.
"Die Außerordentliche Sitzung wurde einberufen, weil am Mittwoch ein Verwaltungsrat von Enodia stattfinden soll, in dem verschiedene Aspekte, die im Moment in der Presse wild spekuliert werden, angesprochen werden sollen", erklärt Jacques Schrobiltgen, Abgeordneter im Provinzialrat.
"Und da die Provinz eine Mehrheitsanteilseigner ist, möchten wir etwas dazu zu sagen haben. Da hat die Opposition aus PTB, Ecolo und CDH-CSP diesen Außerordentlichen Ausschuss einberufen."
"Eine große Show"
Stéphane Moreau geriet schon 2016 in die Kritik. Er ist immer noch Direktor von Nethys und versucht, sein Verhalten zu rechtfertigen. "Das, was ich hier gesehen habe, war eine große Show", sagt Schrobiltgen. "Jeder sagt, er sei es nicht gewesen, sondern die anderen. Stéphane Moreau ist ein Meister darin, eine große Rauchwand aufzubauen. Da ist gar nichts klar. Er will offensichtlich nicht mit der Sprache herausrücken."
Der Abgeordnete Alfred Ossemann kritisiert das undurchsichtige Vorgehen von Nethys und dessen Direktor Stéphane Moreau. "Es kann nicht sein, dass Informationen vorenthalten werden und im Hinterstübchen Entscheidungen getroffen werden. Herr Moreau hat seinen Standpunkt geschildert und rein ökonomisch gesehen ist da etwas Wahres dran."
"Aber es darf einfach nicht sein, dass Dinge aufgebaut werden, ohne dass der Verwaltungsrat es weiß, und ohne Transparenz. Man muss sich die Frage stellen, ob das mit rechten Dingen zugeht."
Stéphane Moreau beschrieb ausführlich, warum die Vorgehensweise aus seiner Sicht richtig war. Er begründete die geheimen Verhandlungen mit der gebotenen Diskretion in Handelsgeschäften.
Keine Antworten
Auf die Fragen der Abgeordneten antwortet der Direktor allerdings nicht. "Der Herr Moreau hat es noch nicht einmal für nötig gehalten, auf eine der Fragen zu antworten. Wir müssen jetzt in den Ausschüssen weitersehen und dafür sorgen, dass es eine juristische Begleitung gibt und die Sache korrekt aufgelöst wird", so Alfred Ossemann.
Jacques Schrobiltgen ist weder mit der Vorgehensweise von Nethys, noch mit der Arbeitsweise des Provinzialrates einverstanden. "Man sieht, dass hier eine Art Politik stattfindet, die sich nicht mit Ostbelgien identifizieren lässt. Aus dieser Sicht sehe ich keinen Sinn darin, weiterhin daran teilzunehmen. Hier wird über unsere Köpfe entschieden und das sollte nicht so bleiben."
cd/cs/km
Stéphane Moreau sollte in Untersuchungshaft ,
wegen Verdunkelungsgefahr !
Lieber BRF zeigen Sie doch bitte mit Bild ,
die anderen Leute , die hohe (Steuer)Geldeinkommen bekommen ,
die sich im Dunkeln aufhalten hier in Belgien .
Da brauchen wir keine Info aus dem Ausland , Trump oder Brexit ,
was wir nicht beeinflussen können .
Aber hier sehr wohl .
zB : wer verdient was mit den belgischen Kernkraftwerken ?
Wo ist hier , wann , das Endlager und wer zahlt was …?