Auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Milchstreik in Ciney starten die Landwirte am Montag eine Protestaktion. Milch soll dieses Mal nicht in rauen Mengen fließen, stattdessen ruft Erwin Schöpges, der Präsident der Europäischen Interessenvertretung für Milcherzeuger (EMP), die Landwirte dazu auf, sich solidarisch zu zeigen.
Die Landwirte seien nicht für den Klimawandel verantwortlich, könnten aber ein Teil der Lösung sein. Erwin Schöpges ruft die Verbraucher auf, mit allen Landwirten gemeinsam, ob es nun Getreide-, Fleisch- oder Geflügelbauern sind, ein Zeichen zu setzen.
Die Einnahmen aus der Landwirtschaft sollten ausreichen, um die Kosten zu decken und einen korrekten Lohn für die Arbeit zu erhalten. Die Landwirte wollten nicht länger von Prämien und Subsidien abhängig sein. "Wir wollen in Zukunft keine Prämien oder Subventionen haben. Im Moment sind wir darauf angewiesen: Uns fehlen jeden Tag für jeden Liter Milch, den wir produzieren, Minimum zehn Cent", erklärt Schöpges im BRF-Interview.
"Wir kommen heute so gerade durch, damit wir unsere Rechnungen, Tierärzte und Futtermittellieferanten bezahlt bekommen, aber wir haben immer noch kein Lohn für unsere Arbeit - und das ist nicht nur bei den Milchbauern so. Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir uns vereinen, alle Sektoren und Verbraucher, um uns gemeinsam für einen Systemwechsel und eine Veränderung in der Landwirtschaft stark zu machen."
Bisher hätten sich viele Teilnehmer aus Belgien und aus den Nachbarländern angekündigt, so Schöpges. Die Teilnehmer des Protests starten am Montag, 16. September am Alten Viehmarkt in Sankt Vith um 8:45 Uhr und am Kreisverkehr in Battice, ebenfalls um 8:45 Uhr.
cs/mg
Ich wünsch Euch viel Erfolg! Anständige harte Arbeit als Landwirt muss gerecht entlohnt werden. Für faire Arbeitsbedingungen der Kleinunternehmer in der Landwirtschaft und für eine gerechte Behandlung der Tiere im harten Alltag.