"Natürlich haben die zwei eine enge Verbindung. Das letzte Abendmahl von Jesus ist eigentlich so der Ansatzpunkt gewesen für mich persönlich, da Jesus ja auch ganz verschiedene Leute eigentlich um sich herum geschart hat", sagt Kaplan Hubert Chantraine, einer der Mit-Organisatoren der Veranstaltung.
Das erste Abendmahl soll einen Dialog zwischen verschiedenen Menschen bringen. Wie schafft man einen Dialog? Man nehme Menschen, Essen und Gemeinschaft. Es ist ein ganz einfaches Prinzip, das sich die Initiatoren des "ersten Abendmahls" zu Herzen genommen haben.
Grund für das Essen ist, dass wir in einer schnelllebigen Welt leben und dann oft aneinander vorbei. Die Organisatoren wollen versuchen, Menschen einen Platz zu geben, wo sie neue Leute kennen lernen und sich mit ihnen austauschen können.
Menschen begegnen Menschen
Veranstaltungen in der Art gibt es nicht zum ersten Mal in Eupen. Bei der "Weißen Tafel" trifft sich die Nachbarschaft und lernt sich näher kennen. "Die Weißen Tafeln sollen die Menschen in den verschiedenen Vierteln oder in den verschiedenen Straßen zusammenbringen, die sich noch nicht so gut kennen oder die sich schon kennen."
"Aber jetzt am Donnerstag sind wirklich alle Menschen eingeladen , die sich angesprochen fühlen. Egal aus welchem Viertel, egal aus welcher Straße und ich würde sagen egal aus welchem Haus", erklärt Kaplan Hubert Chantraine.
Trotz des Namens wird es keine religiöse Veranstaltung sein. Laut Initiatoren dürfen Menschen aus aller Welt, allen Generationen, Kulturen, Religionen oder Liebesausrichtungen zum Abendmahl kommen.
"Ich denke es sind Menschen, die Menschen begegnen. Auch in der Religion geht es darum, Menschlichkeit auch zu leben und zu teilen und darum, Vorurteile abzubauen. Und Vorurteile kann man nur dann abbauen, wenn man dem Gegenüber wirklich in die Augen schauen kann, wenn man mit ihm reden kann."
"Wenn man verschiedener Meinung ist, kann man sicherlich auch vernünftig miteinander reden und austauschen. Und da ist uns sehr daran gelegen, dass wir nicht nur in den Kirchengemäuern in Gemeinschaft zusammen leben, sondern diese Gemeinschaft auch mit tragen und mit teilen."
Teilen erwünscht
Teilen ist auch an dem Abend erwünscht. Jeder bringt bei der Veranstaltung Essen und Besteck mit und darf dieses mit den anderen teilen. Brot und Wein werden von den Veranstaltern gestellt.
Organisiert wird das Essen vom Hilfsnetz Kelmis, dem Kiwanis Club Eupen, dem Pfarrverband Eupen-Kettenis, den Begegnungsorten, der Aidshilfe Aachen, dem Zentrum für Chancengleichheit (Unia) und dem Spectrum Queer Leben in der DG. Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen unterstützt den Abend.
Das Essen findet am Gründonnerstag ab 19:30 im alten Schlachthof in Eupen statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Marc-Lukas Seidlitz