Im Januar sind die Tribünen am Ende der alten Start-und-Ziel-Geraden abgerissen worden, im Februar haben dort die Arbeiten für die Rallycross-Erweiterung der Strecke begonnen. Von der eigentlichen Rennstrecke wird nur der Raidillon genutzt, den die Fahrer gleich nach dem Start hoch- und wieder herunterjagen.
Am Fuße der Raidillon-Kurve entstehen der Startbereich der Rallycross-Piste und die obligatorische Schotter-Passage mit zwei Sprungkuppen. Außerdem beinhaltet die Strecke eine Steilwandkurve. "Die Rallycross-Strecke wird spektakulär", verspricht Rennstrecken-Direktorin Nathalie Maillet.
"Wir wollen möglichst viele verschiedene Motorsport-Serien anziehen, um dem Publikum etwas zu bieten und neue Fans zu gewinnen. Rallycross-Zuschauer sind allgemein sehr jung, zwischen 17 und 34 Jahren. Es soll aber ein Wochenende sein für die ganze Familie, ein Wochenende voller Erlebnisse."
Insgesamt ist die Rallycross-Strecke 913 Meter lang. Neue mobile Tribünen bieten Platz für 9.000 Zuschauer. Ende April sollen die Arbeiten fertig sein. Nach Angaben von Verwaltungsratspräsident Melchior Wathelet hat die Rennstrecke insgesamt sechs Millionen Euro in den Umbau und die neuen Tribünen investiert.
Direktorin Maillet spricht von einem "Übergangsjahr" für die Rennstrecke. Durch die Bauarbeiten fällt ein Teil der Parkplätze weg, dafür soll aber Ersatz geschaffen werden. Der Fanbereich für das Sechs-Stunden-Rennen Anfang Mai wird an die Tribüne an der neuen Start-und-Ziel-Geraden verlegt. Dazu wurde der Bereich asphaltiert.
Dort haben die Zuschauer einen direkten Blick auf die Boxen. "Unsere Stammgäste müssen sich dieses Jahr etwas umstellen. Aber wir hoffen, dass ihnen die Änderungen am Ende gefallen", so Maillet.
Nächstes großes Projekt: Motorrad-Rennen
Die Betreiber der Rennstrecke setzen auf Vielfalt. Neben Formel 1, Langstrecken-WM, 24-Stunden-Rennen für GT-Fahrzeuge und Rallycross sollen in Zukunft auch wieder Motorräder in Spa-Francorchamps zu sehen sein.
Nach Angaben von Wathelet ist dazu der erste Schritt getan: Die Finanzierung ist gesichert. 81 Millionen Euro können investiert werden, um die Rennstrecke an die Anforderungen von Motorrad-Rennen anzupassen. 21 Millionen bringt die Rennstrecke aus eigenen Mitteln auf, je 30 Millionen kommen durch Bankkredite und als Leihgabe der Wallonischen Region.
Wird das Projekt in Angriff genommen, könnten die ersten Motorrad-Rennen bereits im Jahr 2021 stattfinden. In dem Jahr, in dem der bisherige Vertrag mit der Formel 1 ausläuft.
Katrin Margraff