Regelmäßig ist Roger Herman im Venn unterwegs, um Fotos zu machen. Wo genau er den Wolf getroffen hat, will er nicht sagen, um Fototourismus zu vermeiden. Er habe großes Glück gehabt - und eigentlich gar nicht nach dem Wolf gesucht, als er ihm auf einmal im Morgenlicht begegnete, erzählt er.
"Ich hatte gerade ein paar Rehe gesehen, als ich auf einmal ein anderes Tier im Gebüsch bemerkte. Ich dachte, dass es vielleicht ein Fuchs ist. Als er aus dem Graben heraus kam, sah ich dann den Wolf. Das war der Moment meines Lebens", sagt Roger Herman. "Ich habe nur noch versucht, nicht zu zittern und ein Foto zu machen. Angst hatte ich nicht - nur davor, dass er weg ist, bevor ich das Foto machen konnte."
Bis auf 30 Meter kam das Raubtier an ihn heran. Die Fotos, die bei dieser Zufallsbegegnung entstanden, machen die Runde durch die belgische Presse. Verkauft hat Herman die Bilder nicht. Er wolle kein Geld auf dem Rücken des Wolfes machen, nur seine Liebe zur Natur teilen, so Herman.
Anne Kelleter