König Philippe war am Freitag in Ostbelgien zu Gast. Anlass war ein Festakt im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Dort wurde an den Beginn der Pariser Friedensverhandlungen vor genau 100 Jahren erinnert. Sie endeten mit dem Versailler Vertrag, durch den die deutschen Kreise Eupen und Malmedy sowie Neutral-Moresnet, das heutige Kelmis, dem Königreich Belgien zugesprochen wurden.
Nicht der rote, sondern der blaue Teppich war für den König vor dem Parlament ausgerollt. Um 17:00 Uhr wurde er dort empfangen. Zur Begrüßung spielten das Symphonische Orchester Eastbelgica und das Jugendtheater Inside einen Auszug aus dem Gedenkkonzert "Eine Mohnblume für den Frieden" zum Ende des Ersten Weltkrieges.
Dass die 100-jährige Geschichte Ostbelgiens eine sehr schwierige, aber auch eine sehr glückliche Geschichte gewesen sei, sagte Parlamentspräsident Alexander Miesen in seiner Eröffnungsrede zum Festakt. Ostbelgien sei aus einer fremdbestimmten zu einer in größten Teilen selbstbestimmten Region geworden.
Einen fachlichen Blick auf die Geschichte Ostbelgiens warfen vier Historiker aus Flandern, der Wallonie, Deutschland und Luxemburg.
BRF-Direktor Toni Wimmer erinnerte im Zusammenhang mit der Autonomiegeschichte an die Rolle des Belgischen Rundfunks, der nächstes Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert.
Ministerpräsident Oliver Paasch präsentierte die Deutschsprachige Gemeinschaft als eine der bestgeschützten Minderheiten der Welt, um deren Autonomie viele andere Regionen in Europa Ostbelgien beneideten. Dem König dankte er für seine Unterstützung und Wertschätzung.
Nach dem Festakt suchte König Philippe den Kontakt zur Bevölkerung. Rund 100 Ostbelgier hatten sich draußen vor dem Parlament versammelt, um ihn zu verabschieden.
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Michaela Brück