Große Überraschungen hat es in Eupen am Wahltag nicht gegeben, trotzdem gibt es einen Gewinner und einen Verlierer. Der Verlierer heißt PFF: Die Liberalen haben 370 Stimmen weniger erhalten als 2012, müssen einen Sitz im Stadtrat abgeben und werden nun mit sechs Mandataren dort vertreten sein.
Damit gerechnet hatte die PFF natürlich nicht. Aber die Liberalen waren sich schon bewusst, dass es ohne Namen wie Fred Evers oder Karl-Heinz Klinkenberg auf der Liste schwieriger werden würde. Trotzdem ist die PFF nicht ganz unzufrieden. "Wenn man sieht, mir welchem jungen Team wir angetreten sind, ist das trotzdem ein beachtliches Ergebnis. Wir fühlen uns nicht als krasser Verlierer. Wir haben Einbußen einstecken müssen, das ist klar. Die werden wir auch noch im Detail analysieren", sagt Philippe Hunger.
Hunger war mit seinem persönlichen Ergebnis jedenfalls zufrieden. Er hat 983 Vorzugsstimmen erhalten, das sind 569 mehr als noch 2012. Mit dem Ergebnis wird er trotzdem nicht auf den Bürgermeistertitel pochen. Ihm ist es wichtiger, dass die PFF ihre Projekte weiter bringen kann und auch umsetzen kann.
Die meisten Vorzugsstimmen sammelte Joky Ortmann von der CSP mit 1.745. Die Christlich-Sozialen sind die Gewinner der Wahl, in Eupen nach wie vor die stärkste Partei und nun mit einem Sitz mehr im Stadtrat vertreten. Für die CSP geht es von acht auf neun Sitze. Das erklärte Ziel von zehn oder mehr Sitzen hat die Partei nicht erreicht, aber zufrieden ist der Spitzenkandidat dennoch. "Ich bin natürlich sehr glücklich. Wir haben die Wahl gewonnen, wir habe ein Super-Ergebnis eingefahren. Und dazu habe ich persönlich ein sehr schönes Resultat erreicht. Wir können also rundum zufrieden sein", so Ortmann.
Aktuelle Mehrheit oder CSP?
Rundum zufrieden war auch Ecolo. Ihre sieben Sitze konnten die Grünen verteidigen, Spitzenkandidatin Claudia Niessen hat mehr Stimmen erhalten als noch 2012 und auch die gesamte Liste konnte sich minimal verbessern. Ecolo möchte nun mit den bisherigen Mehrheitsparteien sprechen. Claudia Niessen findet, dass die Koalition in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet hat und dass man da anknüpfen sollte. Sie wird mit der Forderung in die Gespräche gehen, erste Bürgermeisterin von Eupen zu werden. Die Gespräche starten am Montag.
Die SPplus ist nach wie vor die kleinste Fraktion im Stadtrat. An ihren drei Sitzen hat sich nichts geändert, eine Enttäuschung, denn die Liste hatte sich einen Sitz mehr erhofft. Auch für SPplus könnte es mit der bisherigen Mehrheit weitergehen. "Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit so bestätigt worden ist, wie sie auch gearbeitet hat. Schade, dass die PFF einen Sitz verliert. Aber für die Mehrheitsbildung könnte alles gleich bleiben, wenn alle gewillt sind. Nur wahrscheinlich mit einer anderen Person an der Spitze. Dann hätte Eupen sehr wahrscheinlich zum ersten Mal eine Bürgermeisterin, wo die SPplus ohne Probleme mit leben kann."
Die CSP möchte da aber auch noch ein Wörtchen mitreden. Sonntagabend hat ein erstes Gespräch zwischen der CSP und der PFF stattgefunden. Das heiße aber noch nichts, sagte Joky Ortmann. Es sei noch alles offen und die CSP wolle auch mit den anderen Parteien reden. Allerdings ist für ihn klar, dass er - egal mit wem die CSP eine Koalition eingehen würde - Bürgermeister werden will.
Lena Orban
super
Die PFF wird mit ...6 Mandataren (-1) im Gemeinderat vertreten sein.
Wer seinen Spitzenkandidaten bereits vor Monaten als künftigen Eupener Bürgermeister tituliert hat auch nichts Besseres verdient.
Hochmut kommt vor dem Fall.