Es war eines der großen Kapitel in der zu Ende gehenden Legislaturperiode: der praktische Umbau und der pädagogische Aufbau der Gemeinsamen Grundschule Bütgenbach. Als Modell für das große Gesellschaftsprojekt Inklusion weist sie über den Rahmen einer kleinen Gemeinde hinaus.
Insgesamt zählte die Gemeinde Bütgenbach zum Stichtag Anfang dieses Jahres fast 5.600 Einwohner (5.590). Von ihnen sind 78 Prozent im Wählerregister eingetragen (4.368). Die Gemeinde hat sieben Ortschaften: Bütgenbach, Berg, Elsenborn, Nidrum, Weywertz, Küchelscheid und Leykaul. Der Truppenübungsplatz macht fast ein Drittel der Gemeindefläche aus.
Trinkwasser
Zentrales Thema war auch in der auslaufenden Legislatur die zentrale Versorgung mit Trinkwasser - und dessen Qualität. Nachweislich war in Elsenborn der Nickelwert des Wassers nicht normgerecht. Auch andere Werte waren umstritten.
Der Elsenborner Wasserturm ist inzwischen vom Netz, der Anschluss an die Trinkwasseraufbereitungsanlage erfolgt. Nun sollen in Elsenborn, Nidrum und Leykaul noch die alten Gussleitungen ersetzt werden - möglichst zügig, da sind sich alle einig.
Seit Anfang des Jahres werden die Grenzweiler Küchelscheid und Leykaul mit Trinkwasser versorgt, das im nahen Deutschland aufbereitet wird. Eine Übergangslösung, denn die aktuelle Mehrheit entschied sich, beide Orte an die TWA Elsenborn anzuschließen - mit sieben Kilometern Wasserleitungen. Gleiches Trinkwasser für alle. Und die Gemeinde will eigene Herrin in Sachen Trinkwasser bleiben.
Auch in Bütgenbach wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Im Gegenteil: Die Opposition warf der Mehrheit vor, allzu bereitwillig Axt und Motorsäge geschwungen zu haben - so auch am Bütgenbacher Marktplatz. Hier mussten sechs Blutbuchen weichen, um den Blick auf die Kirche zu öffnen. Das Kriegerdenkmal wurde versetzt. Mittlerweile lässt kaum noch etwas darauf schließen, wie umstritten dieses Vorhaben war.
Umstrittene Bauprojekte
Umstritten sind und waren private Bauprojekte in der Ortschaft Bütgenbach, etwa das in direkter Nachbarschaft zum denkmalgeschützten Hof oder das an der Ecke Malmedyer Straße/Hofwiesen, wo ein baufälliger Bauernhof einem neuen Appartementgebäude mit neun Wohneinheiten weichen würde - mit dem Segen des (aktuellen) Gemeindekollegiums, aber gegen den Willen von Anwohnern. Wegen prozeduraler Fragen eine Sache für den Staatsrat.
Friedfertiger als bisher soll es im neuen Bütgenbacher Gemeinderat zugehen: Beim letzten Mal hatte die Bürgermeisterliste zehn von 17 Sitzen geholt. Die Formation "Gemeinsam für Alle - Wechsel" kam auf sechs Sitze,
Einzelkandidat José Heck holte einen Sitz. Nun werden die Karten also neu gemischt - mit neuen Spitzenkandidaten. Und die wollen nach eigenen Worten vor allem eins: nach vorne schauen.
Stephan Pesch