Die Beamten fanden eine Vielzahl an Beweismitteln, unter anderem mehrere Zwillen und Schutzschilde, Hieb- und Stichwaffen, eine Kiste mit selbstgebauten Krähenfüßen, einen Nagelgurt sowie als Brennsätze zu nutzende Pyrotechnik und Zündschnüre für Molotowcocktails.
Zudem stellten die Beamten diverse Gegenstände wie Holzpaletten und große Wassertanks sicher, die bereits in der Vergangenheit als Baumaterial für Barrikaden genutzt wurden. Unter mehreren Barracken entdeckten die Durchsuchungskräfte tiefe Löcher, augenscheinlich als geplantes Tunnelsystem angelegt. Diese wurden zur Gefahrenabwehr mit Beton verfüllt.
Etwa 40 Personen wurden im Wiesencamp angetroffen und kontrolliert. Insgesamt nahm die Polizei 21 Personen in Gewahrsam. Drei weitere Personen wurden vorläufig festgenommen.
Kohlekommission tagt
Begleitet von Demonstrationen tagt am Mittwoch in Berlin zum vierten Mal die Kommission für die Vorbereitung des Kohleausstiegs. Ein heftiger Streit um die Rodung des Hambacher Forsts überschattet die Verhandlungen über einen Weg aus der Kohlestrom-Produktion und den Strukturwandel in den betroffenen Regionen.
Zum Auftakt der Sitzung hat die Initiative Campact Proteste gegen die vom Energiekonzern RWE geplante Abholzung angekündigt. Demonstrieren will auch die Bergbau-Gewerkschaft IG BCE. Ihre Versammlung unter dem Motto "Schnauze voll von Gewalt" richtet sich gegen gewalttätige Auseinandersetzungen um den Hambacher Forst.
RWE sieht in der - bereits genehmigten - Rodung im Hambacher Forst eine wirtschaftliche Notwendigkeit, die Umweltverbände dagegen eine Provokation, die die Arbeit der Kommission gefährde.
dpa/rs