3 Kommentare

  1. Der Titel des Vortrags von Frau Belser hätte auch lauten können:

    Die deutsche Kleinstaaterei als Vorbild für Belgien und ins besondere für die Deutschsprachige Gemeinschaft und die daraus resultierenden Vorteile für ambitionierte Postenjäger aller Parteien.

  2. Die Staatsreformen haben bislang ja eher die Teilung des Landes befördert, Zwar wurden auch gerade Linien gezogen, Zankäpfel beseitigt und Dinge geklärt. Es war allerdings auch immer so etwas "Aufteilung" dabei und es ging meistens zu Lasten des Föderalstaates.

    Die Frage ist, ob ein "Belgien zu viert" das Land eher stabilisiert oder eher die innerbelgischen Fliehkräfte verstärkt. Wie mag man in Flandern über eine vierte Region denken?

  3. Die kostspieligen Staatsreformen sind der Preis für den inneren Frieden in Belgien. Ohne Unterschied wurden in allen Regionen Belgiens die Staatsreformen genutzt, um Verwaltungen, Ministerkabinette zu vergrößern nach dem Prinzip "aus einz mach drei". Nutznießer sind in erster Linie ehrgeizige Politiker und Verwaltungsspezialisten. Der Leidtragende ist der Steuerzahler. Mit der Zeit wurde der Steuerdruck in Belgien immer größer, von Staatsreform zu Staatsreform, denn irgendwie muss die Sache bezahlt werden. Und nach sechs Staatsreformen gehört Belgien zu den kompliziertesten und teuersten Staatsgebilden Europas. Nur Bosnien-Herzegowina ist noch komplizierter.