Eigentlich waren sich alle einig: Denkmalschutz ist wichtig. Aber, es wurden auch kritische Töne geäußert. Patricia Creutz von der CSP zum Beispiel äußerte die Bemerkung, dass trotz allem die Gemeinschaft nicht zum Freilichtmuseum werden sollte.
ProDG sieht im Denkmalschutz eine besonders wichtige Aufgabe – es sei ein wesentliches Element der Erinnerungskultur und des lebendigen Geschichtsbewusstsein, so Freddy Cremer. Bisher habe die DG nicht über die Instrumente verfügt, um Verstöße gegen den Denkmalschutz zu ahnden. Das ändere sich jetzt, so Cremer weiter.
Vivant sieht in dem Vorschlag der Ministerin ein Problem. Da sich eine Hälfte der denkmalgeschützten Gebäude in öffentlicher Hand und die andere in privater befinde, müsse man versuchen, hier einen Konsens zu finden. Denn, so Alain Mertes, im Dekretentwurf würden sich Regierung und Privateigentümer alles andere als auf Augenhöhe begegnen.
Auch die Ecolo-Fraktion stand dem Dekretentwurf kritisch gegenüber. So bemängelte Marc Niessen, das zu wenig zwischen Denkmal und Schutzbereich unterschieden werde.
Die SP erhofft sich von der Abänderung des Dekrets eine Aufwertung des Denkmalschutzes – auch weil nun das Kapitel "erstöße und Strafmaßnahmen" neu erstellt wurde.
Diskussionen um Standortmarke "Ostbelgien"
Das Parlament hat am Montag ebenfalls über den Programmdekretvorschlag 2018 abgestimmt. Die darin aufgeführte Abänderung der Bezeichnung "Künstler der DG" in "Künstler Ostbelgiens" löste eine Diskussion über die Standortmarke Ostbelgien aus.
Die CSP-Fraktion bemerkte, dass das Standortbranding keine klare Linie mehr habe. Vor allem wenn in Zukunft der Slogan nicht mehr "Mit Unterstützung der DG" sondern "Mit Unterstützung der ostbelgischen Regierung" lauten soll, sei da eine Grenze erreicht, so Patricia Creutz.
Auch Vivant und Ecolo schlossen sich der Meinung an – die Regierung solle aufhören, die Standortmarke zu missbrauchen und Leuten ein Logo aufzuzwängen. Ministerpräsident Oliver Paasch reagierte entschlossen – damals sei das gesamte Konzept vorgestellt worden, auch das Branding und Marketing. Ihm sei bisher noch niemand begegnet, der sich über das Logo beschwert.
Lena Orban