Die CSP wird sich an den Provinzialratswahlen beteiligen, auch wenn die CSP seit Jahren eine provinzfreie DG fordert. Die CSP-Basis sprach sich am Samstag bei ihrem Parteitag im Kloster Heidberg für ein eindeutiges "Ja" aus. Der Abstimmung darüber war ein Gedankenaustausch vorausgegangen, bei dem die Argumente der alten Hasen viel Gewicht hatten.
So brachte der frühere Kammerabgeordnete Albert Gehlen historische Überlegungen in die Waagschale. Begründet wurde die Entscheidung durch den Willen der CSP, keine Politik des leeren Stuhls zu betreiben. Dort, wo Wahlen stattfinden, solle die CSP dabei sein.
Das war auch der Wunsch der CDH, die den CSP-Parteipräsidenten Pascal Arimont kontaktiert hatte: "Die CDH hat ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, aber das hat hier das Votum nicht beeinflusst. Das Votum ist durch andere Dinge beeinflusst worden. Zum Beispiel durch die Reden derjenigen, die schon lange in der CSP sind und die die CSP-Tradition verkörpern. Die CSP ist keine Partei, die sich vor der Verantwortung drückt. Dementsprechend soll man es auch bei den Provinzialratswahlen machen."
Die CSP will neue Wege gehen. Neue politische Wege beschreiten und Mitbestimmung fördern, so Arimont: "Wer uns als Partei die letzten zwei Jahre erlebt hat, der wird feststellen, dass wir uns neu definieren und auch neue Dinge tun. Wir machen demnächst die 14. Abendveranstaltung. Das ist etwas, was uns in Ostbelgien niemand nachmacht. Dieser Parteitag heute ist der Gipfel all dessen. Ein Parteitag, der etwas Entscheidendes mit sich gebracht hat: dass unsere Mitglieder über ganz wichtige Dinge mit entscheiden können. Wir haben uns sehr geöffnet."
Die Mitglieder stimmten auch dafür, dass künftig eine einzige Person das Mandat des Senators und des PDG-Präsidenten übernehmen soll. Zumindest solange der Senat so bleibt, wie er momentan ist. "Bleibt der Senat das, was er ist, nämlich nichts, nur repräsentativ ist aber ohne Vollmachten?", fragt CSP-Politiker Albert Gehlen. "Der Senat hat eigentlich keinen Sinn mehr. Dann kann man beide Mandate in einer Person haben. Was macht unser Senator im Augenblick? Die Frage müsste so gestellt werden. Denn er wird nicht immer Präsident des Ausschusses der Regionen der EU sein", so Gehlen.
Zum Schluss wählten die Mitglieder Colin Kraft als Spitzenkandidaten für die PDG-Wahlen 2019. Er erklärte, er wolle die Herausforderung annehmen und Schwerpunkte setzen. Der 34-Jährige wird von einem jungen Team unterstützt, das ebenfalls mitmischen möchte und die CSP darum bat, der Jugend aussichtsreiche Listenplätze für anstehende Wahlen zu gewähren.
In diesem Sinne glaubt auch Colin Kraft an die Möglichkeit für seine Partei, wieder Mehrheitsverantwortung übernehmen zu können: "Obwohl wir 20 Jahre in der Opposition sind, sind wir immer noch die größte Volkspartei. Das muss uns erst einer nachmachen. Wir waren immer Trendsetter und sind es auch nach wie vor. Wir werden weiter unseren neuen Weg gehen. Einen Weg der Beteiligung, einen Weg der Demokratie und wir werden so auch Lösungen für Ostbelgien finden und dementsprechend auch möglichst viele Menschen überzeugen, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen."
Chantal Delhez