"Hier in Europa haben wird den Klimawandel verursacht, das verursacht viel Armut. Aber auch wenn es nicht der Klimawandel ist: Niemand soll in Armut leben. Helfen ist da eine gute Idee", findet Fabian Litt. Der 15-Jährige aus Elsenborn ist Firmling und hat sich für sein Sozial-Praktikum die Sternsinger-Aktion ausgesucht. "Ich helfe dabei, alles vorzubereiten: die Kostüme, die Taschen, die Kärtchen und Heftchen. Ich habe dabei geholfen, das alles zu gestalten und am Samstag gehe ich auch mit."
Beim Vorbereitungstreffen unterstützt Fabian das Team, das sich um die Sternsinger kümmert. 21 Kinder sind es in diesem Jahr. Sie sind in der Elsenborner Kirche zusammengekommen, um sich auf Samstag einzustimmen. Dann ziehen sie singend von Haus zu Haus, um die Weihnachtsbotschaft und den Segen zu bringen.
Sammeln für Projekte in Indien
In diesem Jahr sammeln die Sternsinger unter anderem für Projekte in Indien, dem Beispielland der Aktion 2018. Es ist das Land mit den meisten arbeitenden Kindern weltweit. Ein Film bringt den ostbelgischen Sternsingern das Thema Kinderarbeit näher. Ilona Drösch begleitet sie dabei. "Mich hat der Film sehr beeindruckt und auch sehr traurig gemacht. Man sieht, dass Kinder mit sechs Jahren an Lötmaschinen sitzen, um Plastikarmbänder zusammen zu löten, die wir dann hier kaufen können, und dass junge Familienväter früh sterben, weil sie ständig Dämpfe eingeatmet haben und dann ihre Familie zurücklassen."
Neben der inhaltlichen Vorbereitung gilt es auch, die Sternsinger-Gruppen zu organisieren. Monique Peters ist eine der drei Mütter, die sich dafür engagieren. "Wir haben dieses Jahr 21 Kinder und sieben Gruppen. Wir klären schon vorher ab, welche Gruppe welche Straße macht", sagt Monique Peters. "Die Leute sind jedes Jahr froh, wenn die Kinder kommen. Vor allem die älteren Personen, die nicht mehr so mobil sind und nicht mehr zur Kirche können, sind froh, dass sie den Segen von den Kindern erhalten."
CMB schreiben sie an die Haustüren - Christus Mansionem Benedicat - Christus segne dieses Haus, oft auch als Caspar, Melchior und Balthasar gedeutet. Wenn die Kinder am Samstag durchs Dorf ziehen, sind sie nicht zu übersehen in ihren bunten Gewändern der Heiligen Drei Könige, mit Kronen, Sternen und Sammelbüchsen ausgestattet. Die Kostüme sind selbst gemacht. "Die Unterkleider sind alte Messdiener-Gewänder. Freiwillige Frauen haben sich außerdem auch dazu bereit erklärt, alte Gardinen zu Umhängen umzunähen. Deswegen haben wir jetzt mittlerweile eine richtig schöne, bunte Sammlung", erklärt Evelyne Verheggen. "Es ist wirklich alles Handarbeit bei uns, nichts Neues sondern Recycling."
Empfang im EU-Parlament
Eine kleine Gruppe der Elsenborner Sternsinger nimmt dieses Jahr am Empfang im EU-Parlament teil. Am Montag geht es nach Brüssel. Nach einem Treffen mit dem ostbelgischen EU-Abgeordneten Pascal Arimont kommen die Ostbelgier mit Sternsingern aus anderen Ländern zusammen: neben Belgien sind auch Deutschland, Österreich, Italien, Ungarn, Serbien und Rumänien vertreten. Gemeinsam proben sie für ihren Empfang am Dienstag im EU-Parlament.
Doch erst einmal steht am Samstag das Sternsingen in Elsenborn an. Evelyne Verheggen teilt die Freude mit den Kindern. "Ich mache das sehr gerne, weil ich das selbst als Kind auch sehr gerne gemacht habe und ich finde, dass das irgendwie weiter gegeben werden muss: von Haus zu Haus zu ziehen, den Segen zu verteilen und was Gutes zu tun."
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