Der Autor der Artikels ist in der Deutschsprachigem Gemeinschaft gewesen. Ihm fiel auf, dass an vielen Geschäften noch deutsche Bezeichnungen hängen. In Deutschland dagegen tritt immer mehr Englisch in den Vordergrund, schreibt der Autor. Begriffe wie "Fashion shop" oder "Kids Corner" würden gerade in den großen Städten immer beliebter. Das gebe es zwar auch in der DG, aber in geringerem Maße.
Auch beschreibt der Autor, dass viele Resolutionen aus dem Parlament der DG um die Deutsche Sprache drehen und dass zum Beispiel gefordert wird, für die Zulassungsprüfung im Medizinstudium eine Sonderlösung für die Deutschsprachigen zu finden. In Deutschland ist die deutsche Sprache - anders als in Belgien - übrigens nicht in der Verfassung festgeschrieben.
Parlamentspräsident Alexander Miesen erklärt diese Liebe zur deutschen Sprache damit, dass Ostbelgier oft auch um den Gebrauch der Muttersprache kämpfen müssen. Belgien ist zwar offiziell dreisprachig, aber in der Praxis wird Deutsch oft benachteiligt.
Letztes aktuelles Beispiel sind da die Fahrschulbücher, die auf Deutsch wesentlich teurer sind als auf Französisch. Aber auch in der Offiziellen Korrespondenz oder auf Internetseiten aus dem Landesinneren stößt man als deutschsprachiger Belgier immer wieder an Grenzen.
Fazit: Die Mehrsprachigkeit in Belgien sorgt dafür, dass man stärker für seine Sprache eintreten muss. Und Mehrsprachigkeit kann auch ein Vorteil sein - zum Beispiel bei der Jobsuche oder im Urlaub, sagt Miesen in dem Interview.
Er nennt Belgien als Vorbild für Europa. Laut Miesen ist die Diskussion um die Sprachen zwar manchmal emotionsgeladen, aber immer gewaltfrei abgelaufen. Das sei in anderen Ländern, Zum Beispiel in Spanien und in Osteuropa nicht immer so gewesen.
sprachnachrichten/lo/ake/km