4 Kommentare

  1. Der Glauben an unsere Gemeinschaft scheint nicht auszureichen, um diese Gemeinschaft vor inkohärenter identitätszersetzender Begriffsakrobatik zu schützen.

  2. Interreligösen Dialog gibt es, seit der Mensch Religionen erfunden hat - allerdings haben sich die selbsternannten irdischen Vertreter in all diesen Jahrhunderten/-Jahrtausenden immer noch nicht darauf einigen können, wessen Gott denn nun der größte ist...
    In Bezug auf das "Weltethos" sei betont, dass Religionen nicht das Monopol auf Ethik besitzen, weit davon entfernt: man denke nur an die Kindesmissbrauchskandale, die in der katholischen Kirche unter den Tisch gekehrt werden und die Aufhetzung durch zahlreiche Prediger aller großen monotheistischen Religionen gegen Anders- und Nichtgläubige. Ein moderner Humanismus scheint mir eher für ethische Grundlagen geeignet.
    Zudem fehlt ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur im interkulturellen Dialog: die Trennung von Staat und Kirche, ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Ich habe Herrn Paasch also dazu eingeladen, diesen Aspekt der politischen Bildung in die Veranstaltungsreihe zu integrieren, um den verschiedenen Weltanschauungen der Bevölkerung, die einen erheblichen Anteil an Menschen ohne religiöse Zugehörigkeit (Belgien: 1/3) aufweist, gerecht zu werden.

  3. Wenn es u.a. darum geht, andere Kulturen und Religionen besser zu verstehen, sollte man auch einmal untersuchen, ob es nicht hilfreich wäre, den konfessionsgebundenen Bekenntnisreligionsunterricht an unseren Schulen durch einen neutralen konfessionsübergreifenden, besser noch Philosophieunterricht zu ersetzen, der sich auch kritisch mit den Religionen und deren Schriften auseinandersetzt.
    Es ist tatsächlich ein Märchen zu glauben, dass ethische und moralische Werte ohne Religionsunterricht nicht vermittelt werden können.
    Die „heiligen Schriften“ sind ein Simmelsammelsorium an unzeitgemäßen, unausgegorenen und oftmals gewaltverrherrlichenden Geschichten.
    Wer sich für Ethik und Moral interessiert wird wohl eher bei den Philosophen, Aufklärern und Humanisten fündig, die sich oftmals gegen die religiösen Indoktrinierungen zur Wehr gesetzt haben.

  4. Staat und Kirche müssen strickt getrennt sein, am besten wie in Frankreich.
    Was hat der Staat sich überhaupt darum zu kümmern?
    Sitzen freie evangelische Kirchen und die Zeugen Jehovas auch mit am Tisch?