Am Donnerstagmorgen hat die Umweltpolizei, zusammen mit Vertretern der Stadt, dem Bauherrn und Anwohnern die Baustelle in Kettenis begutachtet. Laut Bauschöffe Michael Scholl, der nicht an der Versammlung teilgenommen hat, habe man die Bestätigung erhalten, dass alles genau so ist, wie es sein müsse - regelkonform also.
Die Anwohner sehen das anders. Sie hatten die Umweltpolizei kontaktiert, da sie große Bedenken gegenüber der Abrissfirma und Angst um ihre Gesundheit hatten. Sie hatten beobachtet, wie die Asbestplatten mit einem Gabelstapler in einen Container gedrückt wurden, kaputt gingen und Staubwolken hochstiegen. Und gerade beschädigte Asbestplatten sind gefährlich für die Gesundheit.
Außerdem wurde der Container mit den Abfällen nicht abgedeckt und die Baustelle nicht abgesichert. Ein erschreckendes Bild, wenn auf der einen Seite Bauarbeiter in Schutzkleidung arbeiten und auf der anderen Seite Kinder spielen, findet René Opsomer, Leiter des Jugendheimes in Kettenis, das sich in direkter Nachbarschaft zur Baustelle befindet. Auch er war am Donnerstag bei der Versammlung dabei - und ist mit dem Ausgang der Versammlung zufrieden.
Auch die fehlenden Bauzäune wurden inzwischen aufgestellt. Dem BRF versicherte Bauschöffe Michael Scholl, dass das Unternehmen, das mit den Arbeiten beauftragt worden sei, sich an die Regeln halte. Eine Aussage, die die Anwohner nicht nachvollziehen können, da die Abrissfirma erst jetzt die Auflagen erfüllt und ihre Herangehensweise ändert.
Der Sportbetrieb in der Halle ist nicht von den Abrissarbeiten betroffen, so Sportschöffe Werner Baumgarten. Die Arbeiten seien extra so geplant, dass dort alles wie gewohnt weiter laufen kann.
Asbest an der Ketteniser Mehrzweckhalle: Anwohner fürchten um ihre Gesundheit
Text und Bild: Lena Orban/BRF