Asbestfasern wurden früher aufgrund ihrer Hitzebständigkeit sehr oft benutzt. Später hat sich aber herausgestellt, dass sie krebserregend sein können. Deshalb sind sie inzwischen verboten. Und wenn Gebäude abgerissen oder saniert werden, dann müssen asbesthaltige Materialien nach strengen Schriften entfernt und entsorgt werden.
Und genau daran hatten einige Anwohner in Kettenis Zweifel. Sie sprachen von Asbestplatten, die achtlos runtergeworfen wurden, dann zerbrachen. Oder dass die Container nachts nicht ordnungsgemäß abgedeckt seien.
Eupens Bauschöffe Michael Scholl erklärt im BRF-Interview, dass das Unternehmen, das mit den Arbeiten beauftragt worden sei, eine Genehmigung für die Entsorgung der asbesthaltigen Platten habe. "Laut den Angaben unserer Techniker läuft alles regelkonform ab. Das Unternehmen hält sich komplett an die Regeln, die laut Lastenheft und auch laut der Gesetzgebung vorgeschrieben sind. Wir sehen da eigentlich keine große Gefahr in dem Sinne."
Am Donnerstagmorgen hat sich die Umweltpolizei ein Bild von der Lage in Kettenis gemacht. Diese habe sich die Situation genau angeschaut und dem Unternehmer die entsprechenden Nachfragen gestellt. "Wir haben die Bestätigung erhalten, dass alles regelkonform und genau so ist, wie es sein muss", so Scholl. Die Auflagen würden vom Unternehmer vor Ort genau eingehalten.
Asbest an der Mehrzweckhalle Kettenis - Anwohner widersprechen Bauschöffen
vk/mg/mm - Bild: Lena Orban/BRF
Die Aussage des Bauschöffen entspricht nicht ganz der Wahrheit. Es wurden sehr wohl einige Versäumnisse bei der Abrissfirma festgestellt z.B. nicht abgedeckter Container, unsachgemäßer Umgang mit dem zu entsorgenen Material sowie eine unzureichende Absicherung der Bausstelle. Folglich war auch nicht alles regelkonform, wie behauptet wird. Nicht umsonst wurde die Umweltpolizei seitens der besorgten Anwohner gerufen und für die Zukunft verschärfte Sicherheitsmaßnahmen festgelegt.
Da ich selbst an der Versammlung teilgenommen habe, möchte ich einige Dinge richtig stellen. Leider war es nicht so wie im Interview dargestellt "alles Fach- und Gesetzesgerecht". Fakt ist, das Montag Abend der Container mit Asbesthaltigem Material nicht abgedeckt war, Fakt ist auch das die Baustelle mangelhaft, bzw. gar nicht eingegrenzt war, und immer noch ist. (Kinder und Jugendliche hatten/haben freien Zugang auf die Baustelle - ein wenig rot/weisses Plastikband reicht da wohl nicht aus). Fakt ist auch das der Unternehmer die Platten nicht Fachgerecht verladen hat (zusammenstauchen mit dem Gabelstapler). Deswegen ist auch die Umweltpolizei verständigt worden. Da der Unternehmer Donnerstagmorgen für seine Maschinen die nötigen Papiere nicht vorlegen konnte, mussten diese ruhen. In dieser Konstruktiven Versammlung wurden dem Unternehmer/Bauherr zahlreiche Auflagen auferlegt. Wir hoffen natürlich, dass diese in den nächsten Tagen umgesetzt werden.