Für die einen ist es ein regelrechter Skandal, für andere eine dringend notwendige Maßnahme. Die massive Abholzung der Bäume entlang der Autobahn zwischen Eupen und der belgisch-deutschen Grenze sorgt seit Wochen für Diskussionen. Forstverwaltung und die betroffene Gemeinde Raeren hatten sich bereits in der vergangenen Woche im BRF über das Vorgehen der Wallonischen Region bzw. der Autobahnverwaltung beschwert.
Jetzt hat sich auch die ostbelgische Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres in die Debatte eingeklinkt. "Ich denke, dass sich da viele Menschen, die Gemeinde selber und auch das Forstamt darüber wundern, ist ganz normal", sagt Baltus-Möres im BRF-Interview. "Obwohl man einiges gewohnt ist von der Wallonischen Regierung, hat man das noch nicht erlebt. Das sind Abholzungen im großen Stil entlang vieler Kilometer der E40, die nicht nur mit einer vermeintlichen Erhöhung der Sicherheit erklärt werden können."
Baltus-Möres möchte jetzt deshalb den zuständigen wallonischen Minister Maxime Prévot zur Baumabholzung befragen. "Ich möchte wissen, warum die Gemeinden und das Forstamt nicht informiert wurden. Ich werde auch fordern, dass künftig nach einem Gutachten gefragt wird, wenn es um solche großen Abholzungen geht. Ich frage ihn auch, wer dafür verantwortlich ist und ob das seiner Entscheidung oblag, hier so vorzugehen. Und dann stellt sich die Frage, was mit dem Holz geschieht", so Baltus-Möres.
Sie schlägt vor, den Gemeinden, auf deren Gebiet die Bäume gefällt wurden, das Holz wieder zur Verfügung zu stellen, damit diese es für eigene Zwecke verwenden können. Auch dazu möchte sie die Meinung von Prévot einholen.
Die Abholzung entlang der E40 zwischen Eupen und der belgisch-deutschen Grenze ist außerdem leider kein Einzelfall, weiß Baltus-Möres. "Wir hatten jetzt in der Wallonischen Region entlang der A503 in Charleroi einen sehr ähnlichen Vorfall. Auch da haben sich die Gemüter über die Vorgehensweise erregt, so dass es letzten Montag zu einer Frage an die zuständige Schöffin im Gemeinderat von Charleroi gekommen ist. Auch da musst die Schöffin - sehr ähnlich wie in Raeren - sagen, dass sie darüber nicht informiert war und man kein Gutachten seitens der Gemeinde eingeholt hat."
Normalerweise sei es schon gängige Praxis seitens der Wallonischen Region, die betroffenen Gemeinden zu informieren und ihre Erlaubnis einzuholen. "Deshalb kann man schon eventuell von Prozedurfehlern reden. Auch das ist eine der Fragen, die ich dem Minister stellen werde und ich bin sehr gespannt auf seine Antworten."
vk/mg - Bild: Büro Baltus-Möres
Aber wie immer melden sich unsere ach-so-tollen Regionalpolitiker/innen erst zu spät zu Wort... Jaja, jetzt im Nachhinein Stärke und Größe markieren, vorher nicht mucken oder zucken... Typisch.