Die Streikposten hatten bereits am frühen Morgen den Eingang zum Gebäude versperrt. Sie protestieren gegen die Suspendierung von Gabrielle Sonnet. Bei der CSC-Gewerkschaft in Verviers herrschen seit einiger Zeit Spannungen.
"Am Freitag ist ein Gerichtsvollzieher in Gabrielle Sonnets Büro gekommen und hat ihr mitgeteilt, sie sei mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt enthoben. Das ist eine Prozedur, der normalerweise eine Entlassung wegen eines schwerwiegenden Fehlers folgt", sagt der CSC-DelegierteAdrien Nuijten.
Die Art und Weise, wie dies geschehen ist, können die Gewerkschafter nicht akzeptieren. "Das ist völlig inakzeptabel, das ist die schlimmste Methode, die man dem schlimmsten Arbeitgeber überlässt und wir agieren wie die schlimmsten Delegierten, in dem wir die CSC komplett blockieren. Wenn sie dieses Spielchen wollen, dann werden wir es spielen bis man uns anhört, doch das ist bislang nicht geschehen."
Wie die Presseagentur Belga schrieb, geht es unter anderem um den Einfluss der Vervierser CDH-Spitze auf die Gewerkschaftsarbeit. Demnach steht insbesondere der Einfluss des ersten Schöffen und CDH-Bezirksvorsitzenden Benoît Pitance in der Kritik.
So sei Gabrielle Sonnet schon mehrmals ausgegrenzt worden. Man habe ihr ihre Aufgaben in mehreren Interkommunalen und CDH-Gemeinden entzogen. Diese Situation dauert nach Angaben von Gewerkschaftern seit mehreren Monaten an.
Die Maßnahme gegen Gabrielle Sonnet sei völlig unbegründet und idiotisch, so die Gewerkschaftsdelegierten. "Unser Ziel ist es, das Schlimmste zu verhindern. Sie hat keinen Fehler in ihrer Arbeit begangen, alle sind zufrieden mit ihr, sie hat für die Region Tolles geleistet, es gibt für uns keinen Grund, sie zu entlassen, außer um das Ego von manchen zu befriedigen oder anderen die Arbeit zu erleichtern."
Die Blockade vor dem CSC-Gebäude soll in den nächsten Tagen aufrecht erhalten bleiben. Ab Dienstag wird der Zugang den Arbeitssuchenden jedoch gestattet sein.
belga/tlv/fs/cd
Über diese Geschichte kann man doch wirklich nur den Kopf schütteln und beweisst auf's Neue, dass die CSC wie auch die anderen belgischen Gewerkschaften undemokratische Institutionen sind oder besser ausgedrückt Funktionärsdiktaturen.
In einer belgischen Gewerkschaft haben die zahlenden "Mitglieder" ( das Wort "Kunde" wäre besser) keinerlei Mitbestimmungsrechte wie in jeder anderen Vereinigung (GoE's, Krankenkassen, Vereine, etc). Es gibt keine durch die "Mitglieder" gewählte Generalversammlung, wo die Gewerkschaftsverantwortlichen Rechenschaft ablegen müssen. Eigentlich unüblich in unserer heutigen Zeit. Dieser Anachronismus gehört abgeschafft. Auch um die Glaubwürdigkeit von Gewerkschaftsarbeit wieder herzustellen.
Mich würde nur zu gerne die offizielle Position der CSC in diesem Fall interessieren.