Sich vernetzen, informieren, weiterbilden - Virginie Keifens, Vorsitzende der Vereinigung, fasst zusammen, was die Selbständigen erwarten von "J'aime entreprendre". Dazu dienen monatliche Vorträge, aber auch mal eine Betriebsbesichtigung, ein Arbeitsfrühstück oder eine gemeinsame Familienwanderung mit Kind und Kegel.
Auf dem Fortbildungsprogramm für 2017 stehen Themen wie die neue Raumordnungsgesetzgebung der Wallonischen Region, das Qualitätsmangagement im Tourismus, die Kundenbetreuung oder die Personalführung. Inwiefern spielt es beim Teamwork etwa eine Rolle, für welchen "Farbtyp" die betreffenden Mitarbeiter stehen?
Aktives Mitglied bei "J'aime entreprendre" ist Manfred Dahmen. Der frühere Direktor des Verkehrsamtes der Ostkantone kümmert sich hier vor allem um die Anbieter von Ferienwohnungen oder Gästezimmern. Ihm schweben aber noch andere Schwerpunkte für die Vereinigung vor - so etwa die Vermarktung regionaler Produkte: "Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber eine Lösung für das Problem der Vermarktung anbieten: Wie kann man zentral etwas organisieren, damit der Kunde zentral alle Produkte der Region findet."
Wobei hier die Rede ist von Lebensmitteln wie Käse, Nudeln oder Fleisch. "J'aime entreprendre" will sich aber auch dem typischen Schiefergestein der Region widmen: "Das mit dem Stein ist zufällig in einem Interreg-Projekt auf uns zugekommen, wo wir uns anhängen an eine Initiative des Naturparks Hohes Venn Eifel. Bei unseren Mitgliedern gibt es einige, die Steingruben führen, die ihre Anlagen auch touristisch vermarkten wollen", so Manfred Dahmen.
Zentrales Vorhaben von "J'aime entreprendre" für die kommenden Monate ist es, ein Wirtschaftsbarometer für die Gemeinden Malmedy und Weismes zu erstellen: "Das fehlt gänzlich, niemand kümmert sich darum. Wir hatten Kontakt mit der IHK Eupen, die sehr aufgeschlossen ist für die Zusammenarbeit mit der WfG, mit der SPI in Lüttich. Es geht darum, Jahr für Jahr zu vergleichen, wie es mit der Wirtschaft in der Region steht, wie die Geschäfte laufen. Und ob die Mitglieder in den beiden Gemeinden zufrieden sind mit der Entwicklung, wo es hapert, was man unternehmen soll", sagt Manfred Dahmen.
"J'aime entreprendre" hat anhand des bestehenden Zahlenmaterials ermittelt, dass es in Malmedy und Weismes mehr als 2000 Selbständige gibt - bei insgesamt 20.000 Einwohnern in den beiden Gemeinden. Für die Vereinigung heißt das natürlich auch, dass es noch viele potenzielle Mitglieder gibt, findet die Präsidentin Virginie Keifens.
Wenn "J"aime entreprendre" sich aus praktischen Gründen auf die Gemeinden Malmedy und Weismes konzentriert, steht die Vereinigung mit ihren Angeboten allen anderen offen - ausdrücklich auch aus den deutschsprachigen Nachbargemeinden, wie es heißt.
Text und Bild: Stephan Pesch