"Es geht um den Zusammenhang zwischen Fußball und Religion, wie der Titel schon andeutet", sagt Gaby Sonnabend, Kuratorin der Luxemburger Ausstellung. "Wir haben viele Objekte, aber auch Filme und Fotos. Es ist eine sehr bunte und abwechslungsreiche Ausstellung rund um das runde Leder."
Das Spannungsfeld zwischen Fußball und Religion reicht vom Altar zu Ehren von Diego Maradona über sakrale Stätten wie Fußballstadien und Vereinslokale bis zum Ganzkörpertatoo in den Vereinsfarben oder der letzten Ruhe auf dem Friedhofsgelände des Lieblingsclubs.
"In gewisser Weise kann Fußball als Ersatzreligion fungieren. In einer Zeit, in der Kirchen immer weniger Mitglieder haben, haben Stadien sehr viele Besucher", sagt Gaby Sonnabend. "Die Funktion, die früher Kirchen hatten - nämlich die Menschen zusammenzuführen, eine Gemeinschaft zu stiften und emotional aufzufangen - die nimmt heute häufig der Fußball ein."
Konzipiert wurde die Ausstellung "Football Hallelujah!" in Amsterdam und Basel, gezeigt wurde sie auch schon in Bremen und Lyon. Und nun ist bis Mitte März im Historischen Museum der Stadt Luxemburg zu sehen.
"Die Ausstellung richtet sich an ein ganz breites Publikum. Natürlich werden sich die Fußballbegeisterten davon angesprochen fühlen, aber wir wollen auch alle ansprechen, die nicht in erster Linie Fußballfans sind. Die aber dieses Phänomen Fußball, und wie es sich in der Gesellschaft zeigt, interessant finden."
Nach Luxemburg wandert die Schau nach Lüttich (sicher mit neuen, lokalen Aspekten), dann nach Barcelona und - rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 - nach Moskau.
sp/km - Bilder: Stephan Pesch/BRF