3 Kommentare

  1. Dass die deutsche Sprache in Belgien voll intergriert ist, ist ein absolutes Trugbild!! Firmen (insbesondere Energie- und Telekommunikationsunternehmen) schicken zwar ihre Rechnungen auf Deutsch, aber das war's auch schon. Versucht man einen deutschsprachigen Kundenservice zu erreichen, heißt es oft: leider haben wir keinen deutschsprachigen Mitarbeiter! Bieten aber wohl solch eine Hotline an!!

    Ja, selbst die offiziellen Einrichtungen, Ämter halten sich nicht immer daran!

    Nein, Deutsch ist noch immer nicht ganz akzeptiert, denn jeder deutschsprachiger Belgier wird in der Wallonie oder Flandern für einen Deutschen gehalten!

  2. Vielen Dank für Ihr Interesse!
    Eine volle Integration der Sprache und der vollständige Respekt davor, bzw. die Defizite in diesen Bereichen sind ein wichtiges, aber anderes Thema als das von mir angesprochene. Dieses handelte davon, dass die deutsche Sprache historisch zu Belgien gehört – was die von Ihnen angesprochenen Mängel unterstreichen dürfte

  3. Die von Ronny Ramscheidt beklagte geringe Stellung der deutschen Sprache in Belgien liegt natürlich auch an ihrem zahlenmäßig geringen Anteil von nur 0,7% der Gesamtbevölkerung. Dabei könnte der Anteil heute durchaus etwas höher sein, denn im Zuge der Einteilung Belgiens in Sprachgebiete gab es von Seitens der Innenminister Gilson und Vranckx Pläne, das heutige deutschsprachige Gebiet um Malmedy/Weismes zu erweitern und ebenso die plattdeutschen "altbelgischen" Gemeinden von Voeren/Bleyberg im Norden bis zum Areler Land im Süden zu einem gemeinsamen deutschsprachigen Verwaltungsbezirk zusammenzufügen. Zur damaligen Zeit war Deutsch in den Gemeinden der heutigen communauté francaise noch deutlich stärker verbreitet. Ein entsprechend höherer Anteil Deutschsprachiger hätte natürlich Deutsch auch ökonomisch einen besseren Stand in Belgien verschafft. Aber das ist Geschichte. Die Bürgermeister wollten "gute Belgier" sein und gaben an, alle "unilingue francais" zu sein oder sein zu wollen. Nur der Kelmiser Bürgermeister Zimmer solle berichtet haben, wie die sprachlichen Verhältnisse wirklich gewesen seien. Wörtlich heißt es: "Beim Verlassen des Büros hat dann der Moresneter Bürgermeister zu Peter Zimmer gesagt: ' Ein Glück, dass du wenigstens da warst, um zu sagen, wie es wirklich ist.' Und auf der Heimfahrt sagte der Bürgermeister von Henri-Chapelle: 'Ech jelöve, do hant vör en Dommhet gemakt.' "
    Nachzulesen in dem wirklich lesenswerten Buch von Hubert Jenniges "Hinter ostbelgischen Kulissen".

    Beste Grüße aus dem rheinisch-westfälischen Grenzland!