Das Problem der überbelegten Gefängnisse ist weiterhin akut. Justizministerin Annelies Verlinden ließ mitteilen, sie sei sich des Ernstes der Lage bewusst. Sie habe mehrere Gesetzesvorschläge auf den Tisch gelegt, man habe sich aber noch nicht geeinigt.
Antwerpens Provinzgouverneurin Cathy Berx hatte am Sonntag ein Gesetz gefordert, das auf dem Boden schlafende Häftlinge verbietet. Berx plädierte auch für mehr elektronische Fußfesseln anstelle von Gefängnisstrafen.
Am Samstag hatte bereits Limburgs Provinzgouverneur Jos Lantmeeters die Alarmglocke gezogen und angekündigt, er ziehe in Erwägung, eine Höchstanzahl Gefangener für das Gefängnis in Hasselt festzulegen.
Währenddessen hat die sozialistische Gewerkschaft ihre Streikankündigung für das Brüsseler Gefängnis in Haren zurückgezogen. Diese galt vom 30. Dezember bis zum 1. Januar. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, die Direktion sei auf Vorschläge des Personals eingegangen, um den Personalmangel zu beheben. Haren ist die größte Haftanstalt des Landes.
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