Bei den Festlichkeiten zum Tag des Königs waren Mitglieder der königlichen Familie anwesend: Die Prinzessinnen Astrid und Claire sowie Prinz Laurent.
In seiner Ansprache in der Kammer zog Premier Bart De Wever Parallelen zwischen der aktuellen geopolitischen Lage und einem Lied von Bob Dylan. Dylans Song "The Times They Are A-Changin'" spreche von einer Welt im rasanten Umbruch. Lösungen lägen aktuell in europäischer Hand, betonte De Wever.
Konkret sprach der Regierungschef von einer Stärkung des Binnenmarktes. Zudem könnten echte Sparanstrengungen und Investitionen die Wirtschaft erneut widerstandsfähiger machen. Dafür forderte der Premier erneut tiefgreifende sozial-ökonomische und strikte Budgetreformen.
Außenminister Maxime Prévot hob in seiner Rede die Diplomatie als eine der wichtigsten Sicherheitsstrategien des 21. Jahrhunderts hervor – als Politik der Geduld und des Dialogs in ungeduldigen Zeiten.
Te Deum zum Auftakt
Am Samstagvormittag hatte das traditionelle Te Deum zum Königstag in der Kathedrale St. Michael und St. Gudula stattgefunden. Daran hatte Premierminister Bart De Wever erstmals teilgenommen. In seiner Predigt hob Erzbischof Luc Terlinden Belgiens Rolle als Brückenbauer in Europa hervor und betonte die Bedeutung von Dialog und Begegnung angesichts globaler Herausforderungen.
Das Te Deum wird in Belgien zweimal jährlich gefeiert – am Nationalfeiertag und am Tag des Königs. Der Tag zu Ehren des belgischen Königshauses wird seit 1866 gefeiert. Mit dem 15. November fällt er auf den Gedenktag des Heiligen Leopold und auch des Heiligen Albertus. Fünf der bisher sieben belgischen Könige hießen entweder Leopold oder Albert.
Der König selbst und seine Familie bleiben dem Fest am 15. November traditionell fern, weil sie sich an diesem Tag nicht selbst feiern.
Nach dem Te Deum suchten Prinzessin Astrid und Prinz Laurent Kontakt zu der Bevölkerung. Für viele Menschen ist das Te Deum am 15. November ein fester Termin.

Tag der DG im Zeichen der Einsparungen
Der 15. November ist auch der Festtag der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Er steht in diesem Jahr im Zeichen der Sparmaßnahmen, die die Regierung der DG beschlossen hat.
Um Kosten zu sparen, ist der Tag der Deutschsprachigen Gemeinschaft am Samstag nicht in Brüssel gefeiert worden. Ministerpräsident Oliver Paasch betonte, dass Einsparungen auf allen Ebenen auch die Regierungstraditionen betreffen müssen.
Die Entscheidung wurde von der Vivant-Fraktion begrüßt, die jedoch kritisiert, dass sie viel früher hätte getroffen werden müssen. Statt der Feier in Brüssel findet am Sonntag ein Festakt in Mürringen statt.
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