Die Marine überwacht aktuell ein russisches Schiff, das sich in belgischen Gewässern aufhält. Das hat Marine-Stabschef Kristof Van Belleghem mitgeteilt.
Bei dem Schiff handelt es sich offiziell um ein russisches Forschungsschiff, das 2023 auch bereits vor der niederländischen Küste operiert hat. Damalige Recherchen der niederländischen Medien legten aber nahe, dass die tatsächlichen Aufgaben des Schiffs Sabotage und Spionage sein könnten.
Das gleiche Schiff war im März auch bereits von einem britischen Marineschiff durch den Ärmelkanal eskortiert worden. Davor hatte die britische Regierung vor einem "russischen Spionage-Schiff" gewarnt, das Informationen über kritische Infrastruktur des Vereinigten Königreichs sammle.
Wie Stabschef Van Belleghem mitteilt, hat die belgische Marine ein Patrouillenschiff entsandt, um das russische Schiff aus der Nähe im Auge behalten zu können. Bisher habe man auch noch keine Aktivitäten des Schiffs feststellen können, die auf eine Spionage- oder Sabotageaktion in belgischen Gewässern hindeuteten.
Das russische Schiff sei auch in Bewegung, halte also keine feste Position über kritischer Infrastruktur wie etwa unterseeischen Datenkabeln oder Gasleitungen oder in der Nähe von Windparks.
Mehr könne man im Rahmen der europäischen Gesetzgebung auch nicht tun, alle Schiffe hätten grundsätzlich zunächst einmal das Recht, die ausschließliche Wirtschaftszone anderer Länder zu durchfahren.
Boris Schmidt