Wie begründet Electrabel als Partner der Föderalregierung - zum Beispiel bei der Kernenergie - diesen massiven Abfluss von Geld nach Frankreich? Das wollen Les Engagés verstehen. Es gehe nicht darum, Engie-Electrabel den Prozess zu machen, betont der Kammerabgeordnete Marc Lejeune.
Electrabel und Engie seien Privatunternehmen. Da sei es normal, dass nach Gewinnen gestrebt werde. Die Rolle des Staates sei es aber, nachhaltige Energie zu einem angemessenen Preis für die Bürger zu garantieren. Die Politik müsse darauf achten, dass die Bürger nicht ausgebeutet würden.
"Der Staat verschuldet sich, um in die künftige Energieversorgung des Landes zu investieren", zitiert die Nachrichtenagentur Belga Lejeune. "Die Bürger zahlen hohe Energierechnungen, und gleichzeitig verlassen erhebliche Gewinne unser Land. Wir wollen einen Dialog mit Engie starten, um das zu verstehen."
Laut der Wirtschaftszeitung L'Echo hat Electrabel im vergangenen Geschäftsjahr einen Rekordgewinn von sieben Milliarden Euro erwirtschaftet. Davon wurden 6,2 Milliarden Euro an den Mutterkonzern Engie in Frankreich überwiesen.
Der französische Staat besitzt gut 24 Prozent der Aktien von Engie.
Kay Wagner