Verteidigungsminister Theo Francken wird nächste Woche mit Vertretern von Rüstungsbetrieben den bisherigen Standort des Audi-Werks in Brüssel besuchen. Das hat Francken am Freitagmorgen im VRT-Rundfunk mitgeteilt.
Der Verteidigungsminister plant, das Werk, das seit Ende Februar geschlossen ist, in eine Waffenfabrik umwandeln lassen. Francken sagte, wie sich die Sache entwickeln werde, hänge von Audi ab und von möglichen Interessenten, vielleicht auch von möglicher Unterstützung durch den Staat.
Es soll nicht um die Produktion von Munition inmitten von Brüssel gehen, sondern um andere Bereiche und Technologien und auch um Forschung. Dafür sei das ehemalige Audi-Werk ein idealer Standort.
Sollten sich seine Pläne konkretisieren, sieht Francken eine neue Waffenfabrik in Brüssel nicht nur als einen Baustein für die Pläne, die europäische Verteidigungspolitik zu stärken. Auch für Brüssel selbst, wo die Arbeitslosigkeit ja hoch sei, wäre die Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze eine fantastische Sache, sagte Francken.
Francken spricht sich auch dafür aus, dass die europäischen Partner vermehrt gemeinsam Waffenkäufe tätigen sollten. Am Donnerstag hatten die 27 EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel in Brüssel einstimmig dafür gestimmt, deutlich mehr Geld für Verteidigung auszugeben. Die Pläne der EU-Kommission sehen vor, rund 800 Milliarden Euro zu mobilisieren. Für die weitere Unterstützung der Ukraine gab es keine Einstimmigkeit. Ungarn stellte sich als einziges EU-Land erneut quer.
belga/vrt/est/kwa