Im Osten des Kongo haben Rebellengruppen am Freitag die Millionenstadt Bukavu unter ihre Kontrolle gebracht. Mit Goma und Bukavu sind die beiden großen Millionen-Städte im Norden und Süden des Kivu-Sees in den Händen der Rebellen, ebenso das komplette Westufer des Sees.
Am östlichen Seeufer liegt das Nachbarland Ruanda. Von dort sollen die Rebellen militärische Unterstützung erhalten. Das ganze Gebiet hatte bis Anfang der 1960er Jahre als afrikanische Kolonie zu Belgien gehört.
Kongos Präsident Tshisekedi will nicht mit den Rebellen sprechen. Vielmehr versuchte er auch in München die internationale Gemeinschaft dazu zu bewegen, Druck auf Ruanda auszuüben und die Unterstützung der Rebellen aufzugeben.
Dabei erzielte Tshisekedi immerhin Teilerfolge. Sowohl die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock als auch Maxime Prévot für Belgien riefen zu einem Ende der Gewalt im Ostkongo auf. Die Souveränität und territoriale Integrität des Kongo müsse gewahrt bleiben, fügte Prévot hinzu.
Über direkte Sanktionen gegen Ruanda oder andere direkte Hilfen zur Beendigung des Konflikts im Ostkongo schrieb Prévot dagegen nichts.
Kay Wagner