Angesichts der jüngsten Vorfälle in der Hauptstadt haben die 40 Brüsseler Nachbarschafts- und Stadtteilkomitees in einem offenen Brief die Politik zum Handeln aufgefordert. Es müssten dringend Maßnahmen gegen das Aufflammen der Drogengewalt in Brüssel ergriffen werden.
Innerhalb von zwei Tagen kam es in Brüssel zu drei Schießereien: zwei in Anderlecht und eine in Saint-Josse-Ten-Noode. Wahrscheinlich stehen die Taten in Verbindung mit dem Drogenmilieu.
Alle politischen Instanzen seien gefordert: die Brüsseler Gemeinden, die Region Brüssel-Hauptstadt und die neue föderale Regierung. Viele Brüsseler würden sich angesichts fehlender Grundsicherheit, mangelnder Sauberkeit und wachsender extremer Armut im Stich gelassen fühlen, heißt es in dem Schreiben. Diese Probleme seien eng miteinander verknüpft und könnten daher nicht voneinander getrennt werden.
Brüssel könne nicht länger auf eine Regierung warten. Die offensichtliche Gleichgültigkeit der Politiker gefährde die Sicherheit aller, heißt es am Ende des offenen Briefs.
De Wever fordert neue Regierung in Brüssel
Premierminister Bart De Wever hat auf die aktuelle Situation in der Hauptstadt reagiert. Er wolle dazu aufrufen, so der Premier, die "Spielchen" in der Region Brüssel zu beenden und eine Regierung zu bilden, die unterstützt durch die neue Föderalregierung die Dinge in die Hand nehmen könne.
Während die Gewalt grassiert, kommt die Regierungsbildung in der Hauptstadt seit Monaten nicht voran. Die PS will nicht mit der N-VA zusammenarbeiten. Diese gehört zusammen mit Groen, Vooruit und Open VLD zur niederländischsprachigen Mehrheit.
belga/fk