Die Grünen, die in der Opposition sitzen, reagieren damit auf die Tatsache, dass die neue Föderalregierung von Premierminister Bart De Wever aus elf Männern, aber nur vier Frauen besteht. Im sogenannten Kernkabinett, in dem neben dem Premierminister noch die fünf Vizepremierminister sitzen, ist sogar keine einzige Frau vertreten, hebt die Groen-Kammerabgeordnete Meyrem Almaci hervor.
Man habe gedacht, dass die Zeiten vorbei seien, in denen Männer eine Regierung komplett dominieren könnten, so Almaci weiter, aber wie man sehe, zwinge die Regierung De Wever die Grünen nun dazu, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Aktuell gilt für die Föderalregierung eine Regelung bezüglich der Geschlechterverteilung, die im Jahr 2002 in die Verfassung geschrieben worden war. Demnach darf eine Regierung nicht komplett aus Männern oder Frauen bestehen. Es reicht aber, nur eine einzige Frau beziehungsweise einen einzigen Mann in der Regierung zu haben, um dieser Regel zu genügen. In der letzten Föderalregierung, also der von Premierminister De Croo, waren anfangs zehn Männer und zehn Frauen vertreten.
Die Grünen wollen nun das Grundgesetz so ändern lassen, dass künftig alle belgischen Regierungen nur noch zu maximal zwei Dritteln aus dem gleichen Geschlecht bestehen dürfen. Für Verfassungsänderungen ist in der Kammer aber eine Zweidrittelmehrheit notwendig.
Boris Schmidt